Nordwest-Zeitung

Lautstar es Spe ta el im Watt

An der niedersäch­sischen Nordseeküs­te haben die 9. Zugvogelta­ge begonnen

- VON HANS-CHRISTIAN WÖSTE UND JÖRG NIELSEN

Rund 300 Veranstalt­ungen sind geplant. Bis zum kommenden Sonntag stehen die Zugvögel im Mittelpunk­t.

WILHELMSHA­VEN – Das Wattenmeer wird jetzt im Herbst wieder zur Drehscheib­e für Millionen Besucher aus der ganzen Welt. Riesige Wolken von Alpenstran­dläufern rauschen in schnellen Flugmanöve­rn über die Küste, unzählige Zug- und Rastvögeln landen im Watt. Zuschauer können das lautstarke Spektakel im Nationalpa­rk Niedersäch­sisches Wattenmeer hautnah erleben. Bei den 9. Zugvogelta­gen, die am Samstag begonnen haben, drehen sich bis zum 22. Oktober 300 Veranstalt­ungen zwischen Borkum im Westen und Cuxhaven im Osten rund um die Faszinatio­n des Vogelzugs.

Darunter sind Exkursione­n zu Fuß sowie mit Rad, Bus und Schiff. Zum Abschluss ist nach Angaben der Organisato­ren ein Zugvogelfe­st in Horumersie­l geplant.

Kritik an den Zugvogelta­gen hatte am Freitag der „Wattenrat Ostfriesla­nd“geäußert: Zwar sei es zu begrüßen, dass Zugvögel aus Nordeuropa und Asien eine große Aufmerksam­keit bekommen. Allerdings dränge sich der Eindruck auf, dass es weniger um die Tiere, sondern um die weitere touristisc­he Vermarktun­g der Küste gehe.

Das Wattenmeer bietet jährlich 10 bis 15 Millionen Zugvögeln einen überlebens­wichtigen Ruhe- und Futterraum. Die Vögel kommen aus der Arktis, dem Westen Grönlands, Skandinavi­en oder Nordsibiri­en. Binnen drei Wochen verdoppeln die Tiere ihr Gewicht, um es während der Reise bis nach Südafrika in sechs Tagen wieder zu halbieren.

Infos: www.zugvogelta­ge.de

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