Weitere Vorwürfe gegen Vergleichsportal
Versicherungsvertreter rufen Gericht gegen Check24 zu Hilfe
MÜNCHEN/DPA – Der Rechtsstreit zwischen dem Vergleichsportal Check24 und Versicherungsvertretern droht zu eskalieren: Der Bundesverband für Versicherungskaufleute (BVK) hat in dieser Woche das Landgericht München angerufen. Verbandspräsident Michael Heinz und seine Kollegen werfen dem Internetunternehmen vor, ein im April ergangenes Urteil des Oberlandesgerichts München nicht ausreichend umgesetzt zu haben.
Die Richter hatten Check24 dazu verdonnert, seine Kunden vor dem Online-Abschluss einer Versicherung besser zu informieren. Das Portal muss seither den Kunden vor Vertragsabschluss ausdrücklich mitteilen, dass das Unternehmen als Makler agiert.
„Uns geht es um den Verbraucherschutz und die Gleichbehandlung“, sagte BVK-Präsident Heinz. „Es müssen gleiche Spielregeln für alle gelten.“Das Landgericht soll nun überprüfen, ob Check24 gegen das Urteil verstoßen hat. Falls die Richter das bejahen, droht dem Internet-Unternehmen
eine Strafzahlung.
Check24 will nun den Spieß umdrehen und seinerseits zu juristischen Mitteln greifen, wenn BVK-Mitglieder gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen. „Der BVK agiert scheinheilig und unaufrichtig“, heißt es in einer Check24-Stellungnahme. „Es geht ihm offensichtlich nicht um Verbraucherschutz, sondern um polemisierende Kritik am Geschäftsmodell Vergleichsportal.“
Check24 will es nun seinerseits dem Maklerverband mit gleicher Münze heimzahlen: Nicht alle Mitglieder hielten sich an die gesetzlich vorgeschriebene Informationspflicht.