Ganz Oldenburg träumt von der Liebe
6rend geht zur Natürlichkeit – Brautmoden bleiben aber weiterhin pompös
Zahlreiche Besucher informierten sich über die aktuellsten Trends. Die Messe fand zum zweiten Mal in diesem Jahr statt.
OLDENBURG – Klassisch in weiß, pompös mit Glitzer oder schlicht und edel – für jeden Geschmack war etwas dabei. Unter dem Motto „Ganz Paris träumt von der Liebe“verzauberte die Hochzeitsmesse in den Weser-Ems-Hallen am Wochenende zahlreiche Besucher. Der Trend geht eindeutig zurück zum Natürlichen und Nachhaltigen, so auch bei der Dekoration.
„Sehr beliebt sind Dekorationen und Brautfloristik im Landhausstil, klassisch elegant und ganz natürlich in Pastelltönen mit pink und rosa. Weiße Dekoration dagegen verwenden wir mittlerweile nur noch sehr selten“, so Maren Rücker vom Gloede Eventdesign. Laut der Floristin werde derzeit wieder verstärkt in jungem Alter geheiratet. Das Handwerk des Floristen habe dabei aber nicht an Bedeutung verloren. Ebenso wie die Dekoration wird auch das Make-up der Braut von zarten Pastelltönen in Naturfarben und Rosé dominiert. Die meisten Bräute wünschen sich ein natürliches Make-up in hellen Farben mit wenigen dunklen Akzenten.
Bei den Hochzeitstänzen sei der Geschmack weiterhin sehr klassisch, weiß Leah Hartwig von der Tanzschule Beyer. Die beliebtesten Tänze bleiben Discofox und langsamer Walzer. Einzige Veränderung:
„Die Brautpaare wünschen sich mehr Privatstunden mit eigens ausgesuchten Liedern“, so Hartwig.
Auch bei der Hochzeitsfotografie wird verstärkt auf Natürlichkeit gesetzt. „Unsere Brautpaare sind sehr unterschiedlich“, berichtet Oliver Saul vom Mac-Fotoservice. „Die Fotos sollen lebendig wirken und nicht mehr so gestellt wie früher. Sie sollen die Menschen mitreißen und die emotionale und lebhafte Stimmung an diesem besonderen Tag transportieren. Reine Studioaufnahmen werden daher kaum noch gewünscht.“Die Fotografen begleiten die Paare am wichtigsten Tag ihres Lebens zum Teil bis zu 14 Stunden, dokumentieren die Details des Brautstylings bis zur ausgelassenen Feier um Mitternacht, um den Verliebten eine „gefühlsechte“Reportage ihrer Hochzeit bieten zu können.
Wem herkömmliche Eheringe dagegen zu traditionell sind, der hat die Möglichkeit, seinem Partner den Ring für den Bund des Lebens eigens anzufertigen. Unternehmen
wie die „Hofgoldschmiede am Meer“bieten ihren Kunden Trauringkurse an, in denen die Teilnehmer Schritt für Schritt auf dem Weg zum Wunschring begleitet werden. „Die Paare können so ihre eigene Geschichte in ihrem Ring verewigen, das schweißt zusammen“, weiß Nathalie Franz. Dabei gehe es nicht mehr nur um den klassischen Ehering in Gold, besonders zarter und minimalistischer Schmuck in Silber und Roségold seien derzeit angesagt.
Schlanker Schnitt
Bei der Herrenbekleidung steht weiterhin die edle Weste unter dem Anzug hoch im Kurs. „Die Weste sorgt für die Lässigkeit zu fortgeschrittener Stunde“, weiß Ralf Rode, Marketingleiter bei Männermode Bruns. Besonders gefragt seien schlanke, figurbetonte Schnitte und elegante Tagesanzüge in der Farbe Blau, die – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – auch zu nachfolgenden Anlässen noch einmal getragen werden können. Für das gewisse Etwas können mutige
Herren statt der traditionellen Krawatte auch Fliegen zusammen mit farblich passenden Hosenträgern kombinieren. Gegensätzlich zum vorherrschenden Trend der Natürlichkeit: Die Mode der Braut. „Tüll ist nach wie vor sehr angesagt. Jede Braut ist etwas Besonderes, das darf sich im Kleid ruhig widerspiegeln“, so Ude Havekost vom gleichnamigen Brautmodengeschäft in Ovelgönne. „Prinzessinnenkleider sind nach wie vor das Highlight unserer Kollektionen. Alles darf glitzern und strahlen. Gefragt sind Farben wie ,Ivory’ (champagner) oder ,blush’ (zartrosé).“
Im Rahmen einiger Modenschauen wurden den Messebesuchern die Trends der Brautkleider präsentiert, Kurzentschlossene konnten bei der Anprobe „ihr Kleid“finden und vom Messerabatt profitieren. Besonders mutige Paare hatten auf der Messe die Möglichkeit, sich für die VOXSendung „Vier Hochzeiten und eine Traumreise“zu bewerben. Die Produktion lädt sie zum Casting ein und entscheidet gemeinsam mit dem
Sender, welche Hochzeiten im nächsten Jahr mit der Kamera begleitet werden.
Kein Wunsch blieb offen: Friseure, Konditoren, Fotografen, Location- und Eventmanager sowie Trauredner standen den Interessierten Rede und Antwort. Wer es eher außergewöhnlich mag, kam auf der Messe ebenfalls auf seine Kosten. Vom Feuerwerk über Stretch-Limousinen bis hin zu Magiern scheint auf der eigenen Hochzeit nichts mehr unmöglich zu sein.
Doppelter Vorteil
Auch in Zukunft soll die Hochzeitsmesse im Oktober stattfinden. Grund dafür: Durch die Wahl des Zeitpunkts soll den Paaren mehr Zeit für die Vorbereitung geschenkt werden. Die Hochzeitssaison beginnt traditionell im Mai, mindestens ein halbes Jahr Vorbereitungszeit sollte einkalkuliert werden. Außerdem sind zu dieser Zeit bereits die neuen Brautmodenkollektionen eingetroffen, ein doppelter Vorteil für die zukünftigen Brautpaare.