Schwache Bremer nähern sich 2. Liga
Werder unterliegt Mönchengladbach mit 0:2 – Baumann steht weiterhin zu Nouri
Beim 0:1 sah Verteidiger Bauer extrem schlecht aus. Am nächsten Sonntag kommt es zum Kellerduell in Köln.
BREMEN – Für Trainer Alexander Nouri wird es bei Werder Bremen nach dem achten Saisonspiel ohne Sieg ganz eng. Beim 0:2 (0:2) gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend zeigte der Tabellenvorletzte der FußballBundesliga eine erschreckend schwache Vorstellung. „Wir wollen geschlossen auftreten, es bringt nichts, jetzt Parolen rauszuhauen und in Hektik zu verfallen“, sagte Werder-Sportchef Frank Baumann und bekräftigte, vorerst weiter am Coach festhalten zu wollen. Nouri selbst meinte: „Wichtig ist, dass der Verein erfolgreich ist. Ich bin nicht so wichtig.“
Lars Stindl (27. Minute) und der Ex-Bremer Jannik Vestergaard (34.) schossen im Weserstadion die Tore für die Gäste, die nun mit 14 Punkten auf Platz fünf stehen. Das Team von Trainer Dieter Hecking feierte den sechsten Sieg aus den vergangenen sieben Spielen gegen Werder.
Das Nouri-Team ist als einziges Profiteam neben dem Schlusslicht 1. FC Köln dagegen weiter sieglos und hat nach acht Spieltagen lediglich
vier Zähler. „Wir sind immer ein bis zwei Schritte zu spät gewesen, es war eine verdiente Niederlage. Das ist bitter, es wird nicht einfacher“, sagte
Kapitän Zlatko Junuzovic. Vor dem wichtigen direkten Duell am kommenden Sonntag in Köln gehen Nouri bei aller Rückendeckung der Vereinsführung
zuletzt allmählich die Argumente aus: Saisonübergreifend sind die Bremer seit elf Spielen ohne Erfolg und nunmehr seit 304 Minuten ohne eigenes Tor.
Zum wiederholten Male in dieser Saison startete Werder erschreckend passiv in ein Spiel und wachte erst nach der Pause auf. Die Gäste waren so von Beginn an stark feldüberlegen. Jegliche Umschaltversuche der Bremer scheiterten so an der Überzahl der Rheinländer im Mittelfeld. Als die Borussia nach knapp einer halben Stunde das Tempo anzog, wurde der Leistungsunterschied eklatant.
Ein Geniestreich von Stindl sorgte für die überfällige Führung. Der Nationalspieler schnappte sich nach einer Fußabwehr von WerderSchlussmann Jiri Pavlenka den Ball, narrte mit einer schnellen Bewegung den Vertreter des kurzfristig erkrankten Theodor Gebre Selassie, Robert Bauer, und schloss gekonnt ins lange Eck ab. Für Stindl war es der achte Treffer gegen Werder von bislang 44 Bundesligatoren. Gegen keinen anderen Gegner traf der 29-Jährige häufiger.
Thomas Schaaf könnte derweil als möglicher neuer Technischer Direktor frühestens zur neuen Saison zu Werder Bremen zurückkehren. Das schrieb Club-Präsident Hubertus Hess-Grunewald im Stadionmagazin „Heimspiel“zur Bundesliga-Partie gegen Mönchengladbach.
Hess-Grunewald nahm darin Stellung zur neu geplanten Funktion, die durch eine geplante Satzungsänderung bei der Mitgliederversammlung am 20. November geschaffen werden könnte und nannte den früheren Werder-Coach Schaaf konkret als Kandidaten: „Dass bei einer positiven Entscheidung Thomas Schaaf ein Kandidat für diesen Bereich sein könnte, liegt auf der Hand.“Schaaf hatte bereits seine Bereitschaft für ein solches Amt signalisiert.