Kibum lässt Bilder sprechen und Kinder lesen
|it 9000 D-Mark fing es im Jahr 1975 an – Polnische Verlage, Autoren und Illustratoren „ausgesprochen begeistert“
Auch die 43. Auflage soll keine Verständnisprobleme aufkommen lassen. :berset;er <erden Jung und Alt dabei helfen.
OLDENBURG – Noch knappe drei Wochen sind’s bis zum Start der nunmehr 43. Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse – die landauf landab eigentlich nur noch unter dem Kosewörtchen „Kibum“firmiert. Dass etwas so liebevoll Inszeniertes eine kleine bis mittlere sechsstellige Summe alljährlich kosten kann, wird schnell vergessen. Und als noch spektakulärer erweist sich diese Zahl dann beim Gedanken an die erste Messe ihrer Art im Jahr 1975. Damals wurden schließlich „nur“9000 DMark für die Veranstaltung veranschlagt...
Sei’s drum! Wenn am 4. November die Kibum im und rund ums Kulturzentrum PFL eröffnet, kommen hier dann auch wieder die härtesten aller Literaturkritiker zusammen – dann ignorieren sie, was schon äußerlich nicht zusagt. Legen zur Seite, wo ihnen bereits das Inhaltsverzeichnis jegliche Laune verdirbt. Dass aber nicht nur die kleinen Gäste Spaß an Programm und literarischer Auswahl haben, sondern auch deren Eltern, Pädagogen und ja, auch wissenschaftlich Interessierte – nun, dafür setzt sich alljährlich der Kibum-Korat mit Vertretern von Stadt und Uni zusammen, stimmt über das nächste Motto und so die Basis des großen Ganzen ab.
In diesem Jahr ist’s wie berichtet Polen, dem die Ausstellung in der Hauptsache gewidmet ist – wohl nicht ganz zufällig im Jahr der Oldenburger „Polen-Begegnungen“... Und die polnischen Kinderbuchverlage wie Autoren und Illustrationen seien „ausgesprochen begeistert“darüber, wie die Programmverantwortliche Regina Peters sagt. „Für die Kibum werden ja erstmals viele wichtige Werke in die deutsche Sprache übersetzt – das erhöht deren Chancen auf dem deutschen Buchmarkt, der in Polen sehr geschätzt wird, enorm.“
Wenn nun aber die polnischen Autoren selbst zu Lesungen gen Oldenburg kommen – könnte das beim jungen Publikum nicht für Verständnisprobleme sorgen? „Wir zählen da auch auf die Aufgeschlossenheit, sich auf die spannenden zweisprachigen Lesungen einzulassen und Neues zu entdecken“, sagt Peters. Für kompetente Übersetzungen sei da allemal gesorgt.
Auch wenn es hier und dort möglicherweise mal am entsprechenden Wortschatz mangeln sollte – allein der Bilderreichtum dieser Kibum mit Janosch, Mizielinska und Co dürfte helfen, gedankliche Grenzen rasch überwinden zu können. Optisch hatte die Kibum – mal abgesehen vom einstigen Maskottchen „Vieh“– ja schon immer viel zu bieten. Einen nur klitzekleinen Eindruck früherer Bildsprachen geben vielleicht die Veranstaltungs- und Ausstellungsplakate der Vorjahre. Auch das aktuelle KibumMesseplakat steht denen in nichts nach – es ist eine Illustration von Kinderbuch-„Legende“Jozef Wilkon (87), der selbst auch bei einigen Lesungen vor Ort sein wird.
Alles ist durchorganisiert, Eventualitäten können im Notfall von B-Plänen abgefedert werden. Beginnt nun die stressfreie Zeit für Peters und Kollegen? Von wegen. Obwohl die 43. Kibum noch gar nicht begonnen hat, wird parallel schon die 44. in den Fokus genommen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte ...