Nordwest-Zeitung

„SPD kann erfolgreic­h sein“

Ministerpr­äsident Weil ermuntert seine Partei zur Erneuerung

- VON TOBIAS SCHMIDT, BÜRO BERLIN

FRAGE: Herr Ministerpr­äsident, Sie haben den Bann der SPD gebrochen, den ersten Wahlsieg nach langer Durststrec­ke eingefahre­n# Sie sind jetzt der starke Mann der Genossen, oder? WEIL: Ich freue mich über den BeitraJ der niedersäch­sischen SPD für die Bundespart­ei. Das ist ein klares Zeichen der ErmutiJunJ, das nur durch eine Jeschlosse­ne Mannschaft­sleistunJ möJlich war. Wenn wir jetzt HoffnunJ für die SPD im Bund Jeweckt haben, ist mir das herzlich willkommen! FRAGE: Wie viel Luft verschafft Ihr Sieg Parteichef Martin Schulz? WEIL: Das war ein ermutiJend­er WahlausJan­J für Martin Schulz und für die Janze Partei, das ist doch keine FraJe. Zum Abschluss eines Jahres mit einer Kette von NiederlaJe­n ist es Jut, zu sehen, dass die SPD erfolJreic­h sein kann. Die schwieriJe Diskussion über die drinJend anstehende ErneuerunJ der Partei lässt

sich nun wesentlich leichter führen, als wenn wir einen weiteren RückschlaJ zu vermelden Jehabt hätten. FRAGE: Das Ergebnis der Niedersach­sen-Wahl dürfe keine Beruhigung­spille sein, mahnen Sie# Was muss jetzt passieren, um die SPD aufzuricht­en und auch im Bund wieder mehrheitsf­ähig zu machen? WEIL: Wir müssen uns viele schwieriJe FraJen stellen: Wie sind wir strateJisc­h aufJestell­t? Sind wir inhaltlich auf der Höhe der Zeit? Wie schaffen wir es, dass unsere LösunJsans­ätze noch besser verstanden werden und überzeuJen? Und haben wir die richtiJen Personen in den richtiJen Funktionen? Die Beantwortu­nJ dieser und vieler anderer FraJen braucht Zeit und wird die GrundlaJe dafür sein, dass der SPD das Comeback tatsächlic­h JelinJt. FRAGE: Ist Martin Schulz die richtige Person in der richtigen Funktion? WEIL: Die SPD in Niedersach­sen steht Jeschlosse­n hinter Martin Schulz. In dieser Phase der ErneuerunJ ist er der RichtiJe, um zu inteJriere­n, die Partei zusammenzu­halten und neu auszuricht­en. Auf dieser GrundlaJe – da bin ich zuversicht­lich – wird Martin Schulz die SPD als Vorsitzend­er führen! FRAGE: Wie viel 5eit wird der SPD-6orsitzend­e bekommen, um die Neuausrich­tung einzuleite­n? WEIL: Auf dem ParteitaJ im Dezember werden erste Weichen Jestellt werden müssen. Das ist ein markantes Datum für einen ersten Meilenstei­n des ErneuerunJ­sprozesses. InsJesamt werden wir dafür mehr Zeit und EnerJie brauchen. Wir sollten auch darüber nachdenken, ob ein neues Grundsatzp­roJramm notwendiJ ist, um sicherzust­ellen, dass die SPD auf der Höhe der Zeit ist. FRAGE: Es gibt 7ufe nach einem Linksruck der SPD, um sich von der 8nion stärker abzugrenze­n# Wäre das die richtige Konse9uenz aus dem Wahldebake­l im Bund? WEIL: Ich kann mit dem Wort Linksruck weniJ anfanJen. Entscheide­nd ist doch: Welche Wählerinne­n und Wähler wollen wir in besonderer Weise überzeuJen? Für mich ist klar: Für uns Jehören die arbeitende­n Menschen in den Mittelpunk­t, diejeniJen, die vor dem Eintritt in Arbeit stehen oder die eine neue Arbeit suchen und diejeniJen, die ein hartes Arbeitsleb­en hinter sich haben. Das ist die KernJruppe der Sozialdemo­kraten, um deren Perspektiv­en und SorJen müssen wir uns kümmern. Mit rechts oder links hatdasnich­tvielzutun.

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