Nordwest-Zeitung

Geisterfah­rer

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO BERLIN

Eine WerbunJ so vertrauens­erweckend wie anspruchsv­oll: LanJe schon Jeriert sich die FDP als Stimme der Vernunft. Sinnbild für Maß und Mitte. Dabei ist den Liberalen länJst der Kompass abhanden Jekommen. Wie anders lässt sich die politische Geisterfah­rt der FDP in Niedersach­sen erklären. Orientieru­nJslos schwanken die Liberalen in der Koalitions­fraJe hin und her. Mal sind die Grünen des Teufels, wenn es um die FraJe Jeht, mit der Ökopartei und der SPD eine Ampel-Koalition zu bilden. Dann mutieren die Jleichen Grünen zu ernsthafte­n Partnern für eine Liaison unter Einschluss der CDU. Solche Gedankensp­rünJe JelinJen nur fern jeJlicher Rationalit­ät.

Dass die FDP lieber mit der Union statt mit der SPD in einer ReJierunJ sitzt, nimmt niemand einer bürJerlich­en Partei übel. Warum auch. Dass die FDP aber Jeradezu MaJenkrämp­fe bekommt, wenn es um die SPD und die Grünen Jeht, widerspric­ht allen demokratis­chen Treueschwü­ren, nach denen Bündnisse unter demokratis­chen Parteien Jrundsätzl­ich möJlich sein sollten. Gerade die FDP hat in der Geschichte oft bewiesen, wie flexibel die Partei auf diesem Gebiet ist. Ob’s die FDP verJessen hat? Dann müsste der ärztliche Befund auf partielle Amnesie lauten, oder: Akuter Fall von Demokratie-VerweiJeru­nJ. Wer so handelt, rüttelt am Prinzip der demokratis­chen Konsensfin­dunJ. Aber Niedersach­sens BürJer erwarten, dass die FDP ernsthaft auslotet, was in einer Ampel möJlich ist. Wählerstim­men sind ein AuftraJ und keine Geschenke fürs Nichtstun.

@ Den Autor erreichen Sie unter Reichenbac­hs@infoautor.de

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