„Meine Familie ist für mich gestorben“
Wie ,chlagersänger Roberto Blanco auf den Eklat um Tochter Patricia reagiert
Roberto Blanco hat noch nie ein Geheimnis aus seinem Privatleben gemacht. Auch in seiner Autobiografie erzählt er offen – sehr offen.
MÜNCHEN – Aufmerksamkeit hat sich Roberto Blanco für seine kürzlich erschienene Autobiografie bestimmt gewünscht, aber wahrscheinlich nicht solche. In „Von der Seele“gibt der 80-jährige Schlagersänger Einblicke in sein langes und bewegtes Leben, mehr als 60 Jahre auf der Bühne liefern schließlich genug Stoff. Neben Anekdoten aus dem Showbusiness gibt er auch Seitensprünge mit Fans während seiner ersten Ehe mit Mireille preis und befeuert damit einen seit Jahren andauernden Streit – inklusive eines Showdowns auf der Frankfurter Buchmesse.
Tochter Patricia kritisierte ihren Vater dort bei der Vorstellung seines Buches. Mit einem Kameramann stürmte die 46-Jährige auf die Buchmesse und wurde schließlich von Sicherheitskräften wieder abgeführt. „Er hat in seinem Buch übel gegen uns nachgetreten, das habe ich ihm zurückgegeben“, sagte sie der „Bild“-Zeitung. Auch Roberto Blanco äußerte sich und warf seiner Tochter ein abgekartetes Spiel um Schlagzeilen vor.
Das Verhältnis zwischen ihm, seiner Tochter Patricia und seiner 81-jährigen ExFrau Mireille gilt schon seit Jahren als zerrüttet. Bei dem Streit geht es anscheinend vor allem um Geld, wie Blanco auch in seiner Autobiografie
andeutet: „Wenn manche Kinder zu sehr verwöhnt werden und im Luxus aufwachsen, achten sie den Wert der Dinge nicht mehr.“
Die Beteiligten kommunizieren fast ausschließlich über die Medien miteinander. „Wenn Beziehungen nicht so funktionieren, wie wir es uns wünschen, ist nie nur einer schuld. Auch wenn das die bequemste Lösung ist“, schreibt Blanco in seinem Buch. „Diese Familie ist für mich – leider muss ich sagen – gestorben“, sagte er kürzlich in München.
Doch seine Biografie sei keine Abrechnung mit seiner Familie, meint Roberto Blanco. Vor allem schildert er darin seitenweise Begegnungen mit Berühmtheiten wie Michael Jackson oder Franz Josef Strauß. Er erzählt von seinen Reisen um die Welt – erst als Sohn einer Revuetänzerin und eines Musikers und später als Schlagersänger. Mit „Ein bisschen Spaß muss sein“feierte er seinen größten Erfolg.