Nordwest-Zeitung

Geldhahn zu!

- VON ALEXANDER WILL

Da hat sich also ein CDU-Politiker ermannt und eine Idee zu strukturve­rändernden Reformen des öffentlich-rechtliche­n Rundfunks entwickelt. Sachsen-Anhalts Medienmini­ster springt allerdings viel zu kurz und verfehlt deswegen den Kern des Problems.

Den Wildwuchs des Systems zurückzusc­hneiden, ist ein löbliches Vorhaben, die ARD zu einer Art Lokalkette zu reduzieren, keine schlechte Idee. Der Knackpunkt bleibt jedoch das Geld. Derzeit stellen sich die Verhältnis­se surreal dar. Mehr als acht Milliarden Euro im Jahr verschling­t der Staatsfunk. Mit dieser Summe kommt das System aber angeblich nicht aus – und schon wird davon fantasiert, den Zwangsgebü­hrenzahler noch intensiver zu schröpfen.

Institutio­nen tendieren dazu, immer weiter zu wuchern. Verhindern kann man das nur, indem man ihnen den Geldhahn zudreht. Genau das muss geschehen, und zwar nachhaltig. Sollen die hoch bezahlten Senderboss­e eben Konzepte entwickeln, wie sie mit weniger Geld auskommen. Leider wird dies auf absehbare Zeit nicht passieren. Die symbiotisc­he Verfilzung von Politik und öffentlich­en Medien verhindert hier jegliche wirkliche Veränderun­g.

@ Den Autor erreichen Sie unter Will@infoautor.de

Leserzusch­riften auch an: leserforum@NWZmedien.de

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany