Baskets kämpfen auf Sardinien gegen Abwärtstrend
Oldenburg tritt in Sassari an – Andere Ausländer-Regel als in Bundesliga
SASSARI/OLDENBURG – Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien haben die EWE Baskets Oldenburg im Kampf um Aufmerksamkeit einen schweren Stand. Als das Team im November 2013 zum Eurocup-Gruppenspiel im Nordwesten der Insel bei Dinamo Sassari gastierte, hatten dort zuvor heftige Unwetter gewütet. Die Bewohner der Insel bangten um ihr Hab und Gut oder sogar ihr Leben – nach Basketball war vielen damals nicht zumute.
An diesem Mittwoch (20.30 Uhr) ist der Bundesligist wiederum bei Dinamo Sassari zu Gast, dieses Mal ist es ein Gruppenspiel der Champions League. Die Sportinteressierten auf Sardinien diskutieren derzeit primär allerdings über Fußball: Der italienische Erstligist Cagliari Calcio, der schwach in die Saison gestartet war, trennte sich am Dienstag von seinem Trainer Massimo Rastelli.
Egal, ob die Halle in Sassari am Mittwochabend nun voll ist oder nicht – die Baskets wollen schnellstmöglich ihre Niederlagen-Serie stoppen. Nach drei Pleiten in Folgte (eine in der Champions League und zwei in der Bundesliga) ist Sassari dafür allerdings ein sehr schwieriger Gegner. Die Mannschaft wurde 2015 italienischer Meister und Pokalsieger und ist mit international erfahrenen Profis besetzt. Baskets-Trainer Mladen Drijencic muss erneut wegen der in der Champions League geltenden „Home-grown“-Regel seinen Kader etwas umbauen. Der Wettbewerbs-Veranstalter Fiba Europe schreibt vor, dass in einem Zwölfer-Kader mindestens fünf Spieler in ihrer Jugend drei Jahre lang im entsprechenden Land – in diesem Fall also Deutschland – gespielt haben müssen.
Der Deutsch-Amerikaner Brad Loesing erfüllt diese Voraussetzung nicht, obwohl er die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Neben ihm stehen Drijencic derzeit sechs weitere, als Ausländer geltende Akteure zur Verfügung. Um diese sieben alle einsetzen zu können, muss er fünf Spieler in den Kader berufen, die die Klausel erfüllen. Dies werden neben Karsten Tadda und Philipp Schwethelm drei Spieler sein, die mit einer sogenannten Doppellizenz sowohl für die Baskets als auch für das Drittliga-Team der Baskets Akademie auflaufen.
Außen vor sind dieses Mal der Deutsch-Amerikaner Isaiah Philmore und Frantz Massenat (USA), die nach Verletzungen noch nicht wieder einsatzfähig sind. Auch Philmore füllt die „Homegrown“-Regel trotz deutscher Staatsbürgerschaft nicht. Wenn das Duo wieder fit ist, muss Drijencic also allein wegen der Regel künftig in Champions-League-Spielen bewusst auf zwei ausländische Profis verzichten.