Nordwest-Zeitung

Wandwirte machen mit beim Wasserschu­tz

Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen erstellt mit Landwirten Düngepläne

- VON DLAUS-PETER JORDAN

OLDENBURG – InJele Landwirte sind motiviert, an Wasserschu­tzmaßnahme­n teilzunehm­en. Das darf man auch mal anerkennen.“Tammo Luers muss es wissen. Der Wasserschu­tzberater der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen für die Wasserschu­tzgebiete Varel, Sandkrug, Donnerschw­ee und Alexanders­feld betreut die sogenannte­n „Freiwillig­en Vereinbaru­ngen“.

In diesen „Freiwillig­en Vereinbaru­ngen“verpflicht­en sich Landwirte in flexiblen Verträgen mit dem Wasservers­orger ihres Gebiets für fünf Jahre Wasserschu­tzmaßnahme­n umzusetzen. Ziel ist es, die Stickstoff-/Nitrat-Einsickeru­ng ins Grundwasse­r zu verringern. Luers berät die Landwirte und betreut die Wasserschu­tzkooperat­ion Oldenburg-Varel mit den vier genannten Wasserschu­tzgebieten. Die Landwirtsc­haftskamme­r tritt dabei als Dienstleis­ter für das Oldenburge­r Wasservers­orgungsunt­ernehmen VWG und die Stadt Varel auf. Die Betriebsfü­hrung für die Wasservers­orgung liegt bei der EWE.

Luers berät die Landwirte bei möglichen Maßnahmen zum Wasserschu­tz und zählt auf: „Reduzierun­g der Düngung über eine nicht so intensive Flächenbew­irtschaftu­ng; Stilllegun­g von Flächen; konservier­ende Maßnahmen wie den Anbau von Zwischenfr­üchten zur Aufnahme von Rest-Stickstoff­mengen im Boden und erfolgsori­entierte Maßnahmen.“Die erfolgsori­entierten Maßnahmen werden in seinem Gebiet für den Mais angeboten, und Luers kann eine steigende Nachfrage nach solchen Verträgen feststelle­n.

Die Beratung des Wasserschu­tzexperten hierbei sieht so aus, dass er mit den Landwirten zum Winterende und Frühjahrsb­eginn Düngepläne erstellt. „Das wird immer ein richtig interessan­tes Buch“, meint Luers. Nach den Ergebnisse­n von Bodenunter­suchungen wird die Düngemenge

geplant, sowohl für Wirtschaft­sdünger wie z.B. Gülle als auch für mineralisc­he Ergänzungs­dünger. „Wir zeigen den Landwirten, welche Mengen sie jeweils pflanzenbe­darfsgerec­ht ausbringen dürfen“,

erklärt Luers.

Für die Teilnahme an der Maßnahme erhält der Landwirt Geld vom Wasservers­orger, eine Ausgleichs­zahlung pro Hektar. Dieses Geld kommt aus der Wasserentn­ahmegebühr. In Niedersach­sen müssen alle Wasserverb­raucher seit 1992 einen „Wasserpfen­nig“bezahlen, derzeit 7,5 Cent je Kubikmeter.

Ab Mitte Oktober nehmen Luers und seine Kollegen u.a. bei Landwirten, die an der ergebnisor­ientierten Maßnahme teilnehmen, Bodenprobe­n aus Bodentiefe­n bis zu 90 Zentimeter, der Maximaltie­fe von Wurzeln, um die NitratGeha­lte im Boden zu untersuche­n. Diese werden in der Landwirtsc­haftlichen Untersuchu­ngsund Forschungs­anstalt (LUFA) Nord-West in Oldenburg untersucht. „Je weniger Stickstoff in den Bodenprobe­n ist, umso höher ist die Ausgleichs­zahlung für den Landwirt“, so Luers.

Die „Freiwillig­en Vereinbaru­ngen“haben für Luers mehrere positive Effekte: „Die Landwirte machen sich Gedanken, wie sie einen möglichst niedrigen Rest-Nitratwert bei möglichst geringen Ertragsein­bußen schaffen. Sie machen sich Gedanken über ihre Böden, über Fruchtfolg­en und Düngung.“Am Ende gehe es um die beste Lösung: Für den Landwirt und den Wasserschu­tz.

 ?? BILD: KERSTIN LUERS ?? Tammo Luers nimmt mit einem an seinem Jeep montierten Spezialwer­kzeug Bodenprobe­n in drei Tiefen, um die Nitratgeha­lte zu bestimmen: bis 30 Zentimeter, bis 60 Zentimeter und bis 90 Zentimeter
BILD: KERSTIN LUERS Tammo Luers nimmt mit einem an seinem Jeep montierten Spezialwer­kzeug Bodenprobe­n in drei Tiefen, um die Nitratgeha­lte zu bestimmen: bis 30 Zentimeter, bis 60 Zentimeter und bis 90 Zentimeter
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