OrDEk Sölter lässt die Puppen sprechen
61-Jähriger baut sein spezielles Hobby immer mehr aus – Aufführungen in Petersfehn
Has haben der Orient und Oldenburg gemeinsam? Eine Antwort liefert das neue Puppenstück von Frank =ölter.
,ETERSFEHN/BLOHERFELDE – „Menschen haben viele Talente, manchmal brechen sie aus einem raus“, sagt Frank Sölter. Der 61-Jährige ist nicht nur gelernter Jurist, sondern auch Figuren- und Puppenspieler aus Leidenschaft. Mit seiner Figurenspielerei „Sperenzchen“steht er gleich sechsmal in Petersfehn auf der Bühne. „Alles was recht ist“lautet der Titel seines neuen Stücks, das er im Alten Spritzenhaus an der Mittellinie 78 präsentiert.
„Vor 30 Jahren hat mich die Verrücktheit gepackt und ich habe angefangen, Marionetten zu bauen“, erinnert sich Frank Sölter. Viele Kurse und Weiterbildungen hat er seitdem absolviert und sich einiges beigebracht. Für sein spezielles Hobby habe er wenig Gleichgesinnte getroffen und dachte sich vor rund zehn Jahren „ich mach’s alleine.“Figuren, Drehbuch, Bühnenelemente – das Stück „Alles was recht ist“, ist in zwei Jahren Arbeit entstanden und von ihm allein kreiert. „Meine Frau näht die Kostüme und eine Freundin bemalt die kleinen Gesichter, aber Regie führe ich selber.“
Arabische Erzählung
Es ist nunmehr die vierte Premiere der Figurenspielerei „Sperenzchen“mit einem Figurentheaterstück für Erwachsene und handelt vom Oldenburger Forscher, Wissenschaftler und Übersetzer Enno Littmann. Der übersetzte Figurentheater aus dem Orient: Zum vierten Mal erweckt Frank Sölter seine Tischfiguren auf der Bühne zum Leben. Das Stück „Alles was recht ist“ist eine Mischung aus Orient und dem wirtschaftlichen Kollaps in der Finanzkrise. die arabische Erzählung „Tausend und eine Nacht“ins Deutsche.
„Es fing an mit einem Märchenbuch aus der DDR das ich in einem Antiquitätenladen gekauft habe“, erläutert Frank Sölter die Idee zum Stück. Als er gemerkt habe, dass es sich dabei um Geschichten aus dem arabischen Märchen „Tausend und eine Nacht“handelte, wurde er neugierig. „Enno Littmann wurde 1875 in Oldenburg als Sohn eines Druckereibesitzers geboren. Die Druckerei gibt es sogar heute noch (siehe Infokaste). Das passte perfekt“, erklärt der Puppenspieler.
Das Stück besteht aus zehn Szenen. Zum Einsatz kommen so genannte Tischfiguren in drei Größen, mit denen offen gespielt wird. Das bedeutet, dass Frank Sölter zu sehen sein wird und sich nicht hinter einem Vorhang versteckt. Mystische Schattenspielszenen und eigens für das Stück komponierte Musiksequenzen einer jungen Bremer Musikerin hat er in die Aufführung eingearbeitet. Auch aktuelle Themen finden ihren Platz, so beispielsweise die Finanzkrise.
Menschliche Schwächen
„Es geht um menschliche Stärken und Schwächen. Vertrauen und Gerechtigkeit auf der einen, Missgunst und Habgier auf der anderen Seite“, sagt Frank Sölter. Die Mittel des Figurentheaters nutzt „Sperenzchen“mit „Alles was recht ist“in seiner großen Bandbreite aus.
Die Premiere an diesem Freitag ist bereits ausverkauft. Weitere Vorführungen gibt es am Samstag und Sonntag (21. und 22. Oktober) jeweils ab 16 Uhr, am Freitag und Samstag (27. und 28. Oktober) um 19.30 Uhr sowie am Sonntag, 29. Oktober um 16 Uhr. Karten kosten 14 Euro, Jugendliche sind für 9 Euro dabei. Karten können vorab unter Tel. 0 44 86/89 34 sowie per Mail an fs.sperenzchen@ewetel.net reserviert werden.