Fiel tun für tierische Schreihälse
aohoesterin Ingrid Büsing erhält Auszeichnung vom Nabu
Natur- und Umweltschutz liegen der Landwirtin am Herzen. Ingrid Büsing engagiert sich stark für die Vogelwelt und Schwalben haben es ihr besonders angetan.
POHORST – „Aufmerksam muss man sein, interessiert und ein bisschen tolerant.“
So einfach lautet die Faustformel, nach der Familie Büsing nun schon in dritter Generation auf ihrem Hof in Lohorst in schönster Harmonie gemeinsam mit ihren Tieren lebt. Rinder gibt es hier, Kühe, Enten, Gänse und den Familienhund Leica.
Paradies für Wildtiere
Doch nicht nur typische Hoftiere leben bei den Büsings in Lohorst, der Garten ist ein Paradies für Wildtiere: Rotkehlchen, Meisen und Zaunkönige nisten in der grünen Oase. Auch eine Schleiereule fliegt ein und aus. Igel, Fledermäuse und Eichhörnchen – auch sie leben nah bei den Büsings.
Sogar ein Falkenpaar war
im vergangenen Jahr zu Gast. „Die Falken haben in der großen Zeder im Garten gebrütet“, erinnert sich Ingrid Büsing. Dort lebte zur gleichen Zeit auch ein Elsternpaar. „Eines Tages sah ich, wie eine der Elstern ein Falkenjunges ergriff. Ich lief hinaus und erschreckte die Elster, die das Tierchen daraufhin fallen ließ.“
Zum Glück blieb das Falkenjunge unverletzt und wurde sodann für drei Tage liebevoll per Hand im Haus wieder aufgepäppelt. „Mit Hackfleisch aus der Gefriertruhe und mit Hilfe einer Pinzette“, erinnert sich die Vogelliebhaberin lächelnd.
Danach wurde der Falke zurück ins Nest gesetzt und von seinen Eltern wieder angenommen. „Das war eine Freude“, strahlt Büsing.
„Doch richtig Leben kommt erst ins Haus , wenn die Schwalben wieder
da sind“, sagt Ingrid Büsing, die diese Vögel besonders mag. Pünktlich in der zweiten Aprilwoche bezögen die Rauchschwalben schon seit Jahren zuverlässig wieder ihre Quartiere im Stall.
Über 1000 Schwalben
Über tausend Schwalben müssen es gewesen sein, die in den vergangenen Jahrzehnten auf dem Hof nisteten, schätzt die Landwirtin, die seit 1960 auf dem damals noch elterlichen Hof lebt. Sogar Uferschwalben hätten dazu gehört. „Heute gibt es die hier nicht mehr. Es fehlen Nistmöglichkeiten. Dafür haben wir aber seit Jahren die Rauchschwalben. „Rund 40 Schwalbennester haben Mitglieder
des Naturschutzbundes in diesem Jahr bei uns gezählt“, berichtet die Lohorsterin. Dass auf dem Hof die Schwalben derart willkommen sind, hat die Ortsgruppe Edewecht des Nabu veranlasst, den Hof als „schwalbenfreundliches Haus“auszuzeichnen.
Darüber habe sie sich sehr gefreut, sagt Ingrid Büsing. „Ich liebe es, hier in der Natur und mit der Natur zu leben“, schwärmt sie.
Igel liebt frische Milch
Und fügt lächelnd hinzu, dass sie manchmal, wenn es dunkel wird, hinaus auf den Hof gehe, um den Igel zu beobachten. Abends, nachdem der Milchlaster seine Fracht abtransportiert habe, komme der stachelige, kleine Kerl herausgetapst, um von der ausgelaufenen Milch zu naschen.
„Er scheint richtig darauf zu warten“, sagt die Naturliebhaberin und ist sich sicher: „So etwas erlebt man nicht in der Stadt.“
Dafür, dass die enge Verbundenheit zur Natur weiter gegeben wird, ist gesorgt. Neben Ehemann Ewald teilen auch die Kinder und Enkelkinder Ingrid Büsings Liebe zum Landleben.