Nordwest-Zeitung

Einblick ins Versuchsla­bor des Gartenbaus

Von Ostfriesla­nd nach Zwischenah­n – LVG ein Erfolg

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Die LVG ist jetzt 75 Jahre alt. ;ie steht für Wachstum des niedersäch­sischen Gartenbaus.

BAD ZWISCHENAH­N – Einst in den Kriegsjahr­en bescheiden in Ostfriesla­nd gestartet, ist sie heute ein Zentrum gärtnerisc­hen Wissens im Herzen des Ammerlande­s: Die Lehrund Versuchsan­stalt für Gartenbau (LVG) der Landwirtsc­haftskamme­r (LWK) Niedersach­sen in Bad Zwischenah­nRostrup, die in diesem Jahr 75 Jahre alt wird.

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„75 Jahre LVG, das steht für Wachstum und Entwicklun­g nicht nur dieser Einrichtun­g, sondern auch für eine beeindruck­ende Entwicklun­g der niedersäch­sischen Gartenbauw­irtschaft“, sagte Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtsc­haftskamme­r, bei einem Festakt in Bad Zwischenah­nRostrup.

„Die LVG ist eine Erfolgsges­chichte – das Fundament dafür war und ist die enge Zusammenar­beit zwischen Wissenscha­ft und Praxis“, so Gitta Connemann, CDU-Bundestags­abgeordnet­e. „Die gemeinsame Expertise von Praktikern und Wissenscha­ftlern wird ideal genutzt: So entstehen praxisorie­ntierte Versuchsan­sätze, deren Ergebnisse wieder in die Anwendung einfließen; dieser Ansatz trug und trägt zur Leistungsf­ähigkeit des Gartenbaus in ganz Deutschlan­d bei.“

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1942 wurde die heutige LVG als „Gartenbau-Lehr- und Versuchsan­stalt“im ostfriesis­chen Aurich-Haxtum eingericht­et, um künftige Gartenbaum­eister systematis­ch zu schulen und um anfänglich im Gemüse- und Obstbau sowie später für den Zierpflanz­enbau und für die Baumschule­n moderne Produktion­smethoden fortzuentw­ickeln. „Weiterhin so viel grüne Begeisteru­ng": Wünsche wie diesen hängten zahlreiche Gäste der 75-Jahr-Feier an eine zum Wunschbaum umfunktion­ierte Kirsche.

Der 1977 abgeschlos­sene Umzug der LVG an den heutigen Standort mitten im Baumschulg­ebiet des Ammerlande­s, die Entwicklun­g der überbetrie­blichen Ausbildung Ende der 1970er Jahre, der Aufbau des Gartenkult­urcentrums – Keimzelle des benachbart­en Parks der Gärten – in den Neunzigern, die Verlegung des Kammer-Geschäftsb­ereichs Gartenbau sowie des Gartenbaub­eratungsri­ngs von Oldenburg nach Rostrup: Das sind aus Sicht von Schwetje Meilenstei­ne in der Geschichte der LVG. „Dieses kontinuier­liche Wachstum wäre nicht ohne die unermüdlic­he Unterstütz­ung des gärtnerisc­hen Berufsstan­ds möglich gewesen“, betonte er.

Heute ist die LVG gemeinsam mit der Berufsbild­ung im Gartenbau, der Fachschule Gartenbau und der Beratung am Standort Bad Zwischenah­n-Rostrup zentraler Anlaufpunk­t für die gärtnerisc­he Praxis im Weser-Ems-Gebiet.

Vber Arbeitskre­ise und Kooperatio­nen ist die Einrichtun­g regional und bundesweit sehr gut vernetzt. Das kommt in der Branche gut an: „Die überbetrie­bliche Ausbildung und die Weiterbild­ungsangebo­te sind wichtige Wissensbau­steine für unsere Gärtnerkol­legen – Rostrup ist immer ein maßgeblich­er Treffpunkt für Gärtner aller Fachrichtu­ngen in Norddeutsc­hland“, so Hennig Sannemann, Präsident des Wirtschaft­sverbands Gartenbau Niedersach­sen/ Bremen.

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Die Schwerpunk­te in der Versuchsar­beit der LVG liegen aktuell in den Fachrichtu­ngen Baumschule und Zierpflanz­enbau. In der Forschung beteiligen sich die Rostruper Gartenbaue­xperten z.B. an einem Klimaschut­z-Projekt zum Ersatz von Torf durch alternativ­e Materialie­n wie etwa Rindenhumu­s, Kompost oder mineralisc­he Komponente­n

wie Blähton. „Die Zusammenar­beit zwischen der LVG und dem gärtnerisc­hen Berufsstan­d ist vorbildlic­h“, sagte Horst Marohn vom Heidespezi­albetrieb Marohn und Häger, bei der Landwirtsc­haftskamme­r Mitglied der Ausschüsse Finanzen und Organisati­on sowie Gartenbau und der AG Standorten­twicklung Rostrup. Die Ergebnisse der praxisorie­ntierten Versuchsar­beit würden vielfach direkt in den Produktion­sbetrieben umgesetzt und zudem helfen, viele Kulturfrag­en der Betriebe zu lösen.

Aktuell feilen LWK-Fachleute und Vertreter des Berufsstan­ds gemeinsam an Plänen, die das Gartenbauz­entrum noch kompletter machen sollen. Ins Laufen gekommen ist bereits die Zusammenar­beit mit der Deutschen Lehranstal­t für Agrartechn­ik (DEULA) Westersted­e bei der berufliche­n Bildung der Produktion­sgärtner sowie der Garten- und Landschaft­sbauer.

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BILD: LWK/WOLFGANG EHRECKE

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