+eine neuen &ideowagen mehr für die Autobahn)olizei
Digitale Verkehrsüberwachung statt ziviler Einsatzfahrzeuge – Kritik der Gewerkschaft
HANNOVER/DPA – Die Autobahnpolizei in Niedersachsen soll künftig keine neuen Videowagen zur Kontrolle von Rasern, Dränglern und Verkehrsrowdys mehr erhalten. Der Beschluss, kein Geld mehr für eine Ersatzbeschaffung der derzeit 16 Zivilfahrzeuge zu reservieren, stößt auf Kritik der Gewerkschaft der Polizei (GdP). Wie das Innenministerium mitteilte, soll künftig verstärkt auf digitale Verkehrsüberwachungstechnik gesetzt werden. Nach Angaben der Landesverkehrswacht könnten künftig zum Beispiel Schilderbrücken über der Autobahn 2 mit Radarkameras zur Tempokontrolle ausgerüstet werden.
Die Videowagen sollten weiter eingesetzt werden, sagte GdP-Sprecherin Angela Hübsch. Es sei falsch, den Einsatz der Autos allein unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten zu sehen. „Jeder Raser oder Drängler, der gefasst wird, ist ein Verkehrsrowdy weniger.“Drängler oder Rechtsüberholer auf der Autobahn ließen sich nicht mit einem Blitzer überführen.
„Die Videowagen sind ein gutes Mittel, der Unfallursache Nummer eins – Rasen und Drängeln und zu wenig Abstand – etwas entgegenzusetzen.“Wie das Innenministerium erklärte, wurde nach
einer Überprüfung der Auslastung und Effektivität der vorhandenen Video-Fahrzeuge entschieden, die Ersatzbeschaffung für das Haushaltsjahr 2018 auszusetzen. Stattdessen solle in andere digitale
Überwachungstechnik investiert werden.
Kein Verständnis dafür, dass vorerst keine neuen Videowagen mehr beschafft werden sollen, gibt es bei der Autobahnpolizei in Hannover. Bei den Einsätzen in der Region werde der Kaufpreis locker wieder eingefahren, sagte Leiter Friedhelm Stucke. Im Kampf gegen Tempo- und Abstandsverstöße seien die Fahrzeuge sehr erfolgreich.
Wie die Geschäftsführerin der Landesverkehrswacht Niedersachsen, Cornelia Zieseniß, erklärte, sollten die Schilderbrücken mit den variablen Tempolimits an der A 2 ab 2018 modernisiert werden. Alle Brücken sollten künftig miteinander kommunizieren können, damit die bei hohem Verkehrsfluss angezeigten Tempobegrenzungen gut aufeinander abgestimmt sind.
Nach der Erkenntnis von Verkehrspsychologen halte sich die große Masse der Autofahrer an die variablen Tempolimits, weil ihnen klar sei, dass diese Staus und Gefahren verhinderten. Angedacht ist laut Zieseniß auch, die Schilderbrücken so zu schalten, dass sie erkennen, wenn Fahrzeuge das vorgeschriebene Tempo nicht einhalten und Temposünder gleich zu blitzen.