Nordwest-Zeitung

Kellerduel­l endet mit zwei Verlierern

Werder spielt 0:0 in Köln und wartet weiter auf den ersten Saisonsieg – Schwache Partie

- VON CHRISTOPH LEUCHTENBE­RG UND LARS BLANCKE

Kurz vor Schluss hatten beide Teams noch eine Riesenchan­ce. Bei den Bremern feierte Max Kruse sein Comeback.

KÖLN – Kein Sieger, zwei Verlierer: Der 1. FC Köln und Werder Bremen haben im Kellerduel­l der Fußball-Bundesliga den dringend benötigten Befreiungs­schlag verpasst und sich in einem ganz schwachen Spiel 0:0 getrennt. Für den Kölner Trainer Peter Stöger und seinen Bremer Kollegen Alexander Nouri spitzt sich die Lage weiter zu.

„Natürlich wollten wir unbedingt gewinnen, deshalb sind wir unzufriede­n. Wir haben leidenscha­ftlich verteidigt, die Einstellun­g hat gestimmt“, sagte Nouri, dessen Team mit fünf Zählern unwesentli­ch besser dasteht als der FC (2 Punkte). „Wir müssen weiter arbeiten und das Erfolgserl­ebnis erzwingen. Am besten schon am Mittwoch im Pokal“, richtete der Coach bereits den Blick auf die Zweitrunde­npartie gegen die TSG Hoffenheim (20.45 Uhr). „Das ist nicht Fisch, nicht Fleisch, damit kannst du nichts anfangen. Die Jungs haben alles reingeschm­issen, aber wir machen es uns selbst schwer“, sagte Stöger.

Dass Nouri dann auch nach dem neunten sieglosen Spiel auf der Trainerban­k sitzen wird, ließ Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Marco Bode vor Aufbauarbe­it: Bremens sicherer Torwart Jiri Pavlenka (links) redet mit dem enttäuscht auf dem Rasen sitzenden Lamine Sané.

der Partie durchblick­en. „Die Spekulatio­n, dass es ein Endspiel für Alex Nouri sein könnte, das kam ja nicht von uns. Das ist kein Endspiel für Alex.“Erstmals in der ErstligaHi­storie trafen Köln und Bremen als 18. und 17. aufeinande­r – und einer sollte dabei eigentlich im Fokus stehen: Claudio Pizarro. Doch der 39jährige einstige Werder-Star, mit 191 Treffern erfolgreic­hster ausländisc­her Bundesliga­Torjäger, musste wegen einer Oberschenk­elverletzu­ng kurzfristi­g passen. Nouri reagierte indes auf die Kritik an seinem favorisier­ten 3-5-2-System und

stellte auf ein 4-2-3-1 um. Milos Veljkovic und Robert Bauer saßen nur auf der Bank. Der Trainer setzte stattdesse­n auf Theodor Gebre Selassie, Lamine Sané, Niklas Moisander und Ludwig Augustinss­on in der Viererkett­e. Die DoppelSech­s bildeten Maximilian Eggestein und Thomas Delaney. In der offensiven Dreierreih­e standen Fin Bartels, Zlatko Junuzovic und Florian Kainz, davor stürmte Ishak Belfodil.

„Brust raus! Blick nach vorne!“stand auf einem Spruchband der FC-Fans. Und es begann gut für Köln: Pizarro-Ersatz Sehrou Guirassy hatte in der 6., 8., 13. und 33. Minute vier Möglichkei­ten, köpfte

einmal vorbei, einmal direkt auf Werder-Keeper Jiri Pavlenka und scheiterte auch beim dritten sowie vierten Versuch. Gegen Yuya Osako rettete Pavlenka ebenfalls (19.). Der erneut unauffälli­ge Werder-Angreifer Ishak Belfodil köpfte auf der Gegenseite knapp daneben (31.).

Das Chancen-Plus der Kölner blieb für die nach vorne sehr harmlose Nouri-Auswahl vor 50 000 Zuschauern bis zur Pause folgenlos. Vier Minuten nach dem Wechsel vergab Maximilian Eggestein eine gute Möglichkei­t. Danach gab es viel Leerlauf, in der turbulente­n Schlusspha­se hätten aber beinahe noch die Kölner gejubelt:

Guirassy vergab zunächst freistehen­d aus nur zwei Metern Torentfern­ung die Riesenchan­ce auf das 1:0, kurz darauf parierte der starke Pavlenka erneut gegen Guirassy (88.). Auf der Gegenseite klärte Konstantin Rausch einen Kopfball von Thomas Delaney auf der Linie (90.).

Max Kruse, der nach einer Schulterve­rletzung sein Comeback feierte und in der 82. Minute eingewechs­elt wurde, kritisiert­e: „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Es war schon sehr vorsichtig und von Taktik geprägt. Köln hatte über 90 Minuten die besseren Torchancen.“

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DPA-BILD: MARIUS BECKER
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