Gefährliche Rotaviren grassieren im Land
Robert-Koch-Institut registriert schon 3200 Fälle – Deutlich mehr als im Vorjahr – Gefährlich für Kleinkinder
Ex3erten raten zur Schluckim3fung für Babys. Er7achsene sind 7eniger sch7er betroffen.
HANNOVER – Die Kotaviren gelten als hochansteckend und gefährlich sowie extrem widerstandsfähig. Aktuell breiten sich Rotavirus-Infektionen in Niedersachsen rasend schnell aus. Dem RobertKoch-Institut wurden 3207 Fälle gemeldet. Im gesamten Vorjahr waren es nur rund 1900 Infektionen. „Rotaviren verursachen Magen-DarmInfektionen, die vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich werden können“, warnt Heike Sander, Expertin bei der Barmer. Die Krankenkasse registriert eine ähnliche Entwicklung auch in Bremen.
Die Krankheitserreger gelten als regelrechte Überlebenskünstler. Außerhalb des Körpers können die Viren mehrere Tage überleben. Schon wenige Virus-Partikel genügen, um eine Erkrankung auszulösen.
Gesunde Erwachsene stecken eine Rotavirus-Infektion relativ leicht weg, weil das Immunsystem meistens schon eine gewisse Widerstandsfähigkeit entwickelt hat.
Die Symptome treten nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen sehr heftig und schlagartig auf. „Meist beginnt eine Rotaviren-Erkrankung mit Fieber und Erbrechen, danach kann es für etwa drei bis fünf Tage zu wässrigen Durchfällen kommen. Häufige Begleiterscheinungen sind auch Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen“, erläutert Expertin Sander. Eine brisante Mischung für Säuglinge und Kleinkinder. Durchfall und Erbrechen führten bei ihnen zu einem starken Flüssigkeitsverlust, der durch Trinken nur schwer ausgeglichen werden könne, da die aufgenommene Flüssigkeit meist wieder erbrochen werde. Gut die Hälfte der an Rotaviren erkrankten Kleinkinder muss deshalb im Krankenhaus behandelt werden.
Die Barmer Krankenkasse rät zur Schluckimpfung gegen das Rotavirus, die ab der sechsten Lebenswoche durchgeführt werden kann. „Babys sollten schon frühzeitig, im Alter von sechs bis zwölf Wochen, eine Schluckimpfung gegen Rotaviren erhalten. Dann sind sie etwa zwei bis drei Jahre geschützt, also genau während der Zeit, in der eine Infektion besonders schwer verlaufen kann“, betont Sander.