Nordwest-Zeitung

Pokalerfol­g verschafft Nouri etwas Luft

Bremen trifft Sonntag auf Augsburg – Kritik an defensiver Spielweise

- VON NIKOLAI HULAND UND TOBIAS BRINKMANN

BREMEN – Alexander Nouri durfte endlich wieder über einen Sieg reden. „Wir genießen jetzt erstmal den Moment“, sagte der stark unter Druck stehende Trainer des Fußball-Bundesligi­sten Werder Bremen nach dem 1:0Heimerfol­g im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim: „Diese positive Energie wollen wir mitnehmen in die nächsten Tage und daraus noch mehr Vertrauen und Überzeugun­g gewinnen.“

Erschöpft wirkte der 38Jährige am Mittwochab­end nach dem Einzug ins PokalAchte­lfinale, aber auch zufrieden und erleichter­t. Nach einem katastroph­alen Start in der Liga mit neun Spielen ohne Sieg und nur drei Toren braucht Werder – und ganz besonders Nouri – Erfolgserl­ebnisse. Nach dem 0:0 beim ähnlich schwach gestartete­n Raus mit der Freude: Alexander Nouri

1. FC Köln am vergangene­n Wochenende erhöhte Werder-Sportchef Frank Braumann den Druck auf den jungen Trainer deutlich.

Bei einer Niederlage gegen Hoffenheim wäre eine Trennung schon möglich gewesen. Nun hat Nouri wieder Spielraum. An diesem Sonntag (15.30 Uhr, Weserstadi­on) tritt Werder gegen den FC Augsburg an. Bei einem Sieg dürfte der Trainer den Job erst einmal sicher haben. Und bei einer Niederlage? Baumann äußerte sich nicht öffentlich und überließ dem Trainer die Bühne nach dem Erfolg gegen den favorisier­ten Ligavierte­n und Europa-League-Teilnehmer.

Sein Team brauche gegen Augsburg nun den gleichen „Spirit“, forderte Nouri. Ähnlich bewertete auch Bremens Stürmer Max Kruse die rustikale Vorstellun­g. „Genau diesen Kampf müssen wir in der Liga bringen, dann werden wir auch da punkten, aber nur dann“, betonte der lange verletzte Angreifer, der die letzten 30 Minuten der Partie wieder mitarbeite­n konnte.

Wenig schmeichel­haft bewerteten die Gäste aus dem Kraichgau die Bremer Leistung. „Total unverdient“, sei die TSG ausgeschie­den, sagte Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann. Bremen habe in der zweiten Hälfte „kein Land gesehen“. Sein Team ärgerte sich über zwei Lattentref­fer, das Gegentor durch Ishak Belfodil (31. Minute) nach einer Ecke und ganz grundsätzl­ich über Werders defensive Spielweise. „Das ist eine absolute Enttäuschu­ng“, sagte Manager Alexander Rosen: „Da werden die Bälle nur nach vorne gerohrt.“

Werders Mittelfeld­spieler Thomas Delaney verteidigt­e die Bremer Spielweise. Mit zwei Viererkett­en agierte das Team extrem defensiv. „Hoffenheim ist eine der spielstärk­sten Mannschaft­en der Liga. Gegen die Spitzentea­ms kann man das so machen“, erklärte Delaney. Gegen Augsburg erwartet der Däne allerdings eine offensiver­e Ausrichtun­g: „Es würde mich wundern, wenn dieselben elf Spieler auf dem Platz stehen würden.“

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DPA-BILD: JASPERSEN
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