Nordwest-Zeitung

FDP und Grüne stellen sich auf Opposition ein

Kleine Parteien wollen <tärkung der Minderheit­enrechte – Weiteres Gespräch vereinbart

- VON DORIS HEIMANN

Keine Ampel, kein Jamaika. Lange wollten sich die Parteien in Niedersach­sen alles offen halten. Nun gibt es wohl doch keine Alternativ­e zur großen Koalition.

HANNOVER – Grüne und FDP in Niedersach­sen richten sich darauf ein, in die Opposition zu gehen. „Es gibt eine gewisse Wahrschein­lichkeit für eine große Koalition. Das bringt uns wiederum in eine gemeinsame Interessen­slage“, sagte FDP-Landeschef Stefan Birkner am Freitag nach einem Gespräch mit den Grünen in Hannover. Deren Landesvors­itzende Meta JanssenKuc­z sagte, man habe sich darüber ausgetausc­ht, wie man als Opposition künftig handeln könne. Dazu zähle auch, dass die kleineren Opposition­sfraktione­n eine Stärkung der Minderheit­enrechte erreichen wollten.

Zwei Wochen nach der Landtagswa­hl vom 15. Oktober stehen die Zeichen auf Bildung

einer großen Koalition aus SPD und CDU. Bei der Wahl hatte die regierende SPD gesiegt, es reichte aber nicht für eine Fortsetzun­g der rotgrünen Koalition. Die CDU war zweitstärk­ste Kraft geworden. Die Regierungs­bildung wird durch die Haltung der kleinen Parteien erschwert: Die Liberalen wollen keine Ampel-Bündnis mit SPD und Grünen, die Grünen wiederum lehnen eine Jamaika-Koalition unter Führung der CDU ab. Auch das Treffen von FDP und Grünen am Freitag änderte daran nichts. Beide Parteien vereinbart­en für die kommende Woche ein weiteres Gespräch.

Zuvor hatte sich die Führung der Liberalen mit einer Delegation der CDU getroffen. Der CDU-Landesvors­itzende Bernd Althusmann lobt das gute, freundscha­ftliche Gespräch mit der FDP, mit der die CDU bis vor knapp fünf Jahren eine gemeinsame Koalition in Niedersach­sen gebildet hatte. Althusmann sagte, man habe die Lage und die Frage analysiert, welche Regierungs­bildung möglich sei. „Ziel soll es sein, dass wir noch in diesem Jahr eine Regierungs­bildung hinbekomme­n. Eine Minderheit­sregierung halte ich zumindest für die CDU für die denkbar schlechtes­te Variante.“CDU und FDP sei bewusst, dass man gemeinsam keine Mehrheit habe.

Birkner sagte, es müsse nun erst einmal abgewartet werden, wie die Unterredun­gen zwischen SPD und CDU liefen. Die Liberalen hätten sich mit der CDU auch darüber ausgetausc­ht, wie die Arbeit der Opposition aussehen könnte, sollte diese einer großen Koalition gegenüber stehen.

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BILDER: DPA Meta Jans- Stefan Birkner sen-Kucz
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