Nordwest-Zeitung

Rebensburg fährt voll auf Angriff

Olympia-Winter startet mit Weltcup in Sölden + Neureuther fühlt sich gut

- VON MAXIMILIAN HAUPT UND CAI-SIMON PREUTEN

Der Riesenslal-m in Sölden ist das erste Weltcup-Rennen in diesem Winter. Vikt-ria Rebensburg und Felix Neureuther w-llen diese Sais-n v-ll angreifen.

SÖLDEN + Viktoria Rebensburg steht auf einem Parkplatz der Gondelbahn­en in Sölden und demonstrie­rt ihre Lockerheit vor dem ersten Saisonrenn­en. „Auf der Couch“, antwortet Deutschlan­ds beste Skirennfah­rerin auf die Frage, wie sie sich auf den Olympia-Winter vorbereite­t hat. Rebensburg grinst und schiebt dann schnell hinterher: „Na, ich war viel unterwegs.“Die Botschaft: Ich bin entspannt, und ich bin gut vorbereite­t.

Mit dem Riesenslal­om auf dem Rettenbach­gletscher beginnt die Saison für Rebensburg und die drei anderen nominierte­n Fahrerinne­n des Deutschen Skiverband­s – Jessica Hilzinger, Patrizia Dorsch und Maren Wiesler – an die$em Sam$tag (10 Uhr/Euro$port, ab 13 Uhr auch in der ARD) endgültig.

Für Rebensburg, die Riesenslal­om-Olympiasie­gerin von 2010, wird es der erste Gradmesser, ob sich all die Analysen, Veränderun­gen und Anstrengun­gen nach der durchwachs­enen WM-Saison bezahlt machen. Und ob sie in den kommenden Monaten eine Chance hat, Rennen zu gewinnen, Punkte zu sammeln, bei Olympia in Pyeongchan­g

(9. bis 25. Februar) um Medaillen und am Saisonende auch um Kristallku­geln fahren zu können.

„Der Riesentorl­auf ist auch für sie eine wichtige Basis, um sich auch im Speed weiter zu steigern“, sagt der neue Frauen-Cheftraine­r Jürgen Graller. Der Nachfolger von Markus Anwander soll dafür sorgen, dass Deutschlan­ds Antwort auf Spitzenfah­rerinnen wie Lara Gut (Schweiz), die am Freitag nach überstande­nem Kreuzbandr­iss überrasche­nd ihren Start für das Rennen am Samstag ankündigte, Mikaela Shiffrin (USA) oder Anna Veith (Österreich) mittelfris­tig nicht nur Viktoria Rebensburg heißt. Und, dass die 28-Jähri-

ge vom SC Kreuth bis dahin dennoch eine ernste Bedrohung für alle Ambitionen der Konkurrenz bleibt – oder, genauer: wieder wird.

„Das Gefühl ist schon ein ganz spezielles, wenn man hier ins Tal fährt vor dem Rennen und weiß, es geht wieder los. Das ist vor keinem Rennen so wie hier“, erzählt Rebensburg: „Ich will richtig heiß sein. Ich weiß, wie es ist, wenn man von der Couch aus zuschauen muss. Deswegen will ich das genießen.“

Vor zwölf Monaten kam ihr ein Schienbein­kopfbruch im rechten Knie in die Quere. Von den verpassten Trainingse­inheiten und dem verpassten Saisonstar­t hat sie sich die

ganze Saison über nie richtig erholt. „Letztes Jahr waren es sechs, jetzt sind es 28 Trainingst­age“, erzählt Rebensburg, sie sei „zwei Monate lang fast jeden zweiten Tag auf Ski gestanden“. Rebensburg sei „fit und weiß, wo sie hin will“, sagt Graller. Oder, in ihren Worten: „Ich hab Bock.“

Auch die Form von Felix Neureuther ist vor dem ersten Weltcup-Rennen an die$em Sonntag (10 und 13 Uhr/ Euro$port und ARD) in Sölden gut wie lange nicht, der 33-Jährige traut sich bei den Winterspie­len in Pyeongchan­g den großen Wurf zu: „Es steckt noch in mir, dass ich Rennen gewinnen kann und dort ganz vorne bin.“

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DPA-BILD: EXPA Fiebert dem Saisonstar­t entgegen: Der Riesenslal­om in Sölden ist für Viktoria Rebensburg der erste Gradmesser. Die 28-Jährige will wieder um die Kristallku­geln mitfahren.

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