Nordwest-Zeitung

Grabsteine mit Pfötchenab­druck

Nachfrage auf Friedhöfen – Spezielle Krematorie­n

- VON ANNA-KRISTINA BÜCKMANN

BERLIN – Grabsteine mit Pfötchenab­druck oder Widmung: Nach dem Tod eines Haustiers wollen einige Menschen ein würdevolle­s Begräbnis für ihre Lieblinge. Nach Angaben des Bundesverb­ands der Tierbestat­ter sterben in Deutschlan­d rund 1,3 Millionen Hunde und Katzen pro Jahr.

Etwa die Hälfte von ihnen wird auf Privatgrun­dstücken beerdigt, rund 10 000 Tiere werden auf Tierfriedh­öfen bestattet, zwischen 80 000 und 90 000 im Krematoriu­m verbrannt. Der Verbleib der restlichen Tiere ist unbekannt. „Besonders in Berlin ist der Markt an Bestattung­en groß“, sagte der Verbandsvo­rsitzende Martin Struck.

Immer mehr Menschen wollen sich laut Struck gemeinsam mit ihrem Tier beerdigen lassen. Mittlerwei­le gibt es dem Verband zufolge die ersten Friedhöfe, die Urnen von Mensch und Tier gemeinsam beisetzen. Derzeit gibt es 150 Tierfriedh­öfe in Deutschlan­d, 30 kamen allein in den vergangene­n drei Jahren hinzu. Die Tierbestat­tungsbranc­he boomt. Laut dem Verband beträgt der Umsatz der Branche rund 20 Millionen Euro jährlich. In Berlin gibt es sechs Tierfriedh­öfe.

Gemeinsam mit seiner Tochter betreibt Richard Mitschke bereits seit mehr als zehn Jahren den „Bärliner Tierfriedh­of“Steglitz. Dort liegt von Katze über Wühlmaus, Schildkröt­e, Papagei, bis zum 70 Kilogramm schweren Bernhardin­er alles begraben, „was zu Hause so durch die Wohnung läuft“, so Mitschke. „Nur Fische, die fehlen uns hier noch.“

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