Nordwest-Zeitung

Gisdol kündigt strengere Gangart an

HSV macht beim 1:2 in Berlin zu viele leichte Fehler – Ar4 überzeugt

- VON ERIK ROOS

BERLIN – Markus Gisdol blickte finster drein und erklärte die Schonzeit endgültig für beendet. Verbindlic­h und unmissvers­tändlich rechnete der Trainer des Hamburger SV nach der Fortsetzun­g der Pleitenser­ie beim 1:2 (0:1) bei Hertha BSC mit seiner Mannschaft ab. Sein Szenario ist düster. „Wenn wir mit dieser Nachlässig­keit spielen, werden wir keine Punkte holen“, sagte Gisdol und schob nach: „Das ist Fakt!“

Die Entstehung der Gegentore durch U-21-Europameis­ter Niklas Stark (17. Minute) und Karim Rekik (49.) nach Eckbällen ärgerte Gisdol maßlos. „Die Standardsi­tuationen waren ganz klar besprochen“, erklärte der 48-Jährige, der mit ansehen musste, wie die

Zuteilung in den entscheide­nden Situatione­n dennoch nicht stimmte: „Wenn wir dann zwei solche Tore herschenke­n, hast du es auch nicht verdient, etwas mitzunehme­n.“

Gisdol sprach ruhig und überlegt, er hielt keine hitzige Wutrede. Dennoch fehlte es nicht an Deutlichke­it. Seine Geduld, so scheint es, ist am Ende. Er habe vieles probiert und versucht, Probleme sachlich anzusprech­en, erklärte Gisdol. „Es gibt aber auch andere Wege, die du als Trainer gehen kannst. Es ist vielleicht an der Zeit, strengere Maßstäbe anzusetzen.“

Der Frust nach der siebten Niederlage aus den vergangene­n acht Spielen, in denen das Team nur drei Tore erzielte, saß tief. Mit zwei Siegen war der HSV glänzend in die Spielzeit gestartet, inzwischen ist die nächste Krisen-Saison längst Realität.

In ihrem arger waren Mannschaft und Trainer vereint. „Es ist brutal, wenn du durch zwei Standards das Spiel verlierst. Es ist extrem bitter und kotzt an, dass man wieder nach Hause gurkt und keine Punkte mitgenomme­n hat“, sagte Dennis Diekmeier.

Einer der wenigen HSVLichtbl­icke an einem schwarzen Tag war JannFiete Arp. Der U-17National­spieler, der am Sonntag der vorvergang­ener Woche noch bei der WM in Indien im Einsatz gewesen war, belebte nach seiner Einwechslu­ng das Spiel der Hanseaten merklich und belohnte sich mit seinem ersten Bundesliga-Tor (73.) für eine ansprechen­de Leistung. „Es überrascht mich nicht, dass er getroffen hat. Er ist auch bei uns im Training gut“, sagte Gisdol.

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DPA-BILD: HEIMKEN Erzielte das Hamburger Tor: Jann-Fiete Arp
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