Nordwest-Zeitung

Sapyern nutzen Überzahl konsequent aus

|ünchner bezwingen Leipzig 2:0 – Neu-(r-iner Heynckes 2eiert dritten Sieg im dritten Spiel

- VON KLAUS BERGMANN

Die 2rühe Rote K-rte 2ür Leipzigs Orb-n entschied die P-rtie. Die Münchner übern-hmen durch den Er2olg die (-bellenspit­ze.

MÜNCHEN – Auch Ralph Hasenhüttl hätte nicht gedacht, dass der Jupp-Heynckes-Effekt beim FC Bayern eine derartige Wirkung entfacht. Und so war der Österreich­er nach dem Münchner 2:0 im viel zu früh entschiede­nen Spitzenspi­el der Fußball-Bundesliga auch der erste Gratulant. „Glückwunsc­h an Jupp und seine Jungs zum Sieg und zur Tabellenfü­hrung. Das ging verdammt schnell. Du hast nicht lange gebraucht – und ihr seid ganz vorn“, sagte Hasenhüttl.

In der Tat: Der 72-jährige Heynckes hat nach seiner Rückkehr aus dem Ruhestand einen märchenhaf­ten Comeback-Lauf erwischt, bei dem wie auf Knopfdruck alles funktionie­rt. Borussia Dortmund stürzt zudem in eine Krise – und dem Herausford­erer der Zukunft, RB Leipzig, fehlt es noch an Reife, um den deutschen Rekordcham­pion mehr als nur zu kitzeln.

Drei Tage nach dem glückliche­n Bayern-Erfolg im DFBPokal

standen die Leipziger im Kampf um die Liga-Hoheit rasend schnell als Verlierer da. Im Spitzenspi­el wurde mit der Roten Karte für RB-Kapitän Willy Orban nach einer unglücklic­hen Notbremse gegen Arjen Robben viel zu früh der Stecker gezogen. „Wir waren leider schon nach 13 Minuten mit unserem Matchplan am Ende“, stöhnte Hasenhüttl.

Der Platzverwe­is nach Videobewei­s, den alle Leipziger erstaunlic­h fair als „völlig regelkonfo­rm“akzeptiert­en, war ein Vorteil, den die Bayern konsequent ausnutzten. „Wir haben direkt Dampf gemacht und gezeigt, wir wollen das Spiel gewinnen“, kommentier­te Nationalsp­ieler Joshua Kimmich.

Der stark spielende James

Rodríguez und der kurz nach seinem zehnten Saisontor leicht verletzt ausgewechs­elte Torjäger Robert Lewandowsk­i entschiede­n die einseitige Partie bis zur 38. Minute. „Du hättest die Zuschauer nach dem 2:0 nach Hause schicken können“, meinte Hasenhüttl.

Es klingt nach HeynckesZa­uberei: Drei Wochen Arbeit und fünf Pflichtspi­elsiege am Stück haben ausgereich­t, um die Münchner Fußballwel­t wieder rosarot zu zeichnen. Erster in der Liga, weiter im Pokal – und an diesem Dienstag (20.45 Uhr) könnte in Glasgow gegen Celtic der Achtelfina­leinzug in der Champions League folgen.

„Seit Jupp da ist, haben wir alles gewonnen. Wir haben maximalen Erfolg“, bemerkte auch Robben verblüfft. Der eigentlich­e „Wahnsinn“aber sei, dass man in nur drei Ligaspiele­n acht Punkte auf den vor Heynckes’ Rückkehr enteilten BVB gutmachen konnte. „Nach fünf Punkten Rückstand stehen wir jetzt mit drei Punkten Vorsprung oben“, rechnete Robben vor. „Und wir wollen da oben bleiben“, kündigte Jérome Boateng vor dem nächsten Spitzenspi­el am Samstag in Dortmund an.

Besorgnise­rregend ist für die Bayern aber die Stürmernot. Es droht ein Ausfall von Lewandowsk­i in Glasgow. „Robert ist unser einziger Stürmer. Es ist Wahnsinn, dass wir da keinen Ersatz haben im Moment“, meinte Boateng. Lewandowsk­i angeschlag­en, Kingsley Coman ebenfalls, dazu Thomas Müller und Franck Ribéry verletzt: „Die Offensivsp­ieler fehlen uns gerade ein bisschen“, erklärte Abwehrspie­ler Boateng.

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DPA-BILD: TOBIAS HASE Die frühe Vorentsche­idung: Schiedsric­hter Daniel Siebert zeigt die Rote Karte gegen Leipzigs Willi Orban (weißes Trikot, rechts).

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