Nordwest-Zeitung

Hannover deckt Dortmunder Schwächen auf

96-(r-iner Breitenrei­ter tritt n-ch 4:2-Sieg -u2 Euphorie-Bremse – BVB-M-n-ger Zorc s-uer

- VON MICHAEL ROSSMANN

HANNOVER – Trotz der offensicht­lichen Freude und der Euphorie blieb André Breitenrei­ter in einem Punkt betont nüchtern. „Wir spielen das Spiel nicht mit, das viele spielen wollen und behalten die Bodenhaftu­ng und den Ball ganz flach“, sagte der Trainer von Hannover 96 nach dem 4:2 (2:1)-Sieg gegen Borussia Dortmund. Auch Platz vier nach dem Erfolg gegen den gestürzten Tabellenfü­hrer der Fußball-Bundesliga „wird sicher nichts an der Zielsetzun­g ändern“.

Breitenrei­ter sieht sein Team auch nach dem zehnten Spieltag im Abstiegska­mpf.

„Die Punkte tun uns gut im Kampf um den Klassenerh­alt“, betonte der Coach. Dabei ist der Aufsteiger das Überraschu­ngsteam der Liga und hat sich in der Spitzengru­ppe festgesetz­t. Der Coach hat mit seiner Taktik daran maßgeblich­en Anteil – auch beim Sieg gegen Dortmund. Gegen die Fünfer-Abwehrkett­e der Hannoveran­er kam Dortmund nur zu Treffern durch den später vom Platz gestellten Dan-Axel Zagadou (27. Minute) und Andrej Jarmolenko (52.). Viel mehr Möglichkei­ten besaß Dortmund nicht.

Breitenrei­ters Team hatte mehr Chancen und gewann völlig verdient dank der Tore von Jonathas (20.), Ihlas Bebou (40.b86.) und Felix Klaus (59.). 18 Punkte hat Hannover nach zehn Spieltagen bereits gesammelt. Das sind deutlich mehr als in der gesamten Saison vor zwei Jahren, als 96 trotz zweier Trainerwec­hsel sang- und klanglos abstieg.

„Da ist keine Krise – und da war keine Krise“, behauptete derweil BVB-Trainer Peter Bosz nach der bitteren Niederlage. Die Zahlen sagen etwas anderes aus. In den vergangene­n drei Punktspiel­en hat Borussia Dortmund nur ein Remis geholt, einen Vorsprung von fünf Zählern verspielt und liegt nun drei Punkte hinter Tabellenfü­hrer Bayern München. Dabei kassierte der BVB neun Gegentore.

Eindeutig waren auch die Aussagen des schlecht gelaunten BVB-Managers Michael Zorc, der von „Alibifußba­ll“sprach und den Auftritt „pomadig und selbstgefä­llig“ nannte. Die Gegner wissen inzwischen, wo der BVB verwundbar ist. 96-Manager Horst Heldt fasste es mit wenigen Sätzen zusammen: „Wir sind mit langen Bällen hinter die Abwehr gekommen, da sind sie anfällig. Sie sind extrem stark in der Offensive, aber wenn sie hoch stehen, dann kann man mit schnellen Leuten agieren.“

Ein Problem ist auf jeden Fall, dass Dortmund keinen Plan B besitzt. Während andere Mannschaft­en ihre Taktik während des Spiels wechseln oder zumindest dann anpassen, wenn es nicht läuft, beharrt Bosz auf seinem extrem offensiv ausgericht­eten 4-3-3System.

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DPA-BILD: STEFFEN Traf gleich zweimal: Hannovers Ihlas Bebou

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