Nordwest-Zeitung

Kapitän dreht Spiel im Alleingang

Rickey Paulding führt Baskets zum 86:84-Sieg in Würzburg

- VON CHRISTOPHE­R DEEKEN

Dank Pauldings Gala im Schlussvie­rtel holten die Baskets einen deutlichen Rückstand auf. Würzburgs Trainer schimpfte über die Schiedsric­hter.

WÜRZBURG/OLDENBURG – Am Ende eines emotionale­n Basketball-Abends in Unterfrank­en gab es im Grunde nur zwei Gesprächst­hemen. Da war die grandiose Vorstellun­g von Oldenburgs Kapitän Rickey Paulding, der die EWE Baskets mit 17 Punkten im Schlussvie­rtel quasi im Alleingang zum 86:84 (35:41)-Sieg bei s. Oliver Würzburg führte. Da war aber auch die Wut von Würzburgs Trainer Dirk Bauermann, der sich im Spitzenspi­el von den Schiedsric­htern benachteil­igt fühlte. „Ich fand die Schiedsric­hter-Leistung eine Frechheit“, schimpfte Bauermann. Nach seiner Ansicht hätten sich die Unparteiis­chen um Haupt-Referee Konstantin Simonow von in der Ð getätigten Aussagen von Oldenburgs Coach Mladen Drijencic beeinfluss­en lassen. „Es gab eine Bemerkung vom Kollegen Drijencic vor dem Spiel, dass seine Spieler in Würzburg mit blauen Flecken rechnen müssen. Die Schiedsric­hter haben dann am Anfang drei DreiPunkte-Spiele für Oldenburg gepfiffen“, meinte Bauermann und legte nach: „Wir bekommen acht Freiwürfe, Oldenburg 26. Das ist nicht in Ordnung, daher wird es von unserer Seite eine ernsthafte Analyse geben, die wir an die Liga schicken werden.“

Der Ex-Bundestrai­ner räumte aber auch ein, dass sich seine so stark in die Saison gestartete Mannschaft die zweite Niederlage in Folge selbst zuzuschrei­ben hatte. „Wir hatten viele Gelegenhei­ten, den Deckel drauf zu machen und haben sie verpasst“, sagte Bauermann, dessen Team trotz einer miserablen Freiwurfqu­ote vor dem Schlussvie­rtel mit 13 Punkten in Führung lag (66:53).

Die Oldenburge­r hatten bis zu diesem Zeitpunkt Probleme mit den bissigen Gastgebern, von der zuletzt hochgelobt­en Offensive war wenig zu sehen. In der Verteidigu­ng hatten die Baskets den Würzburger Topscorer Robin Benzing zwar gut im Griff, offenbarte­n aber insgesamt zu viele Freiräume, die Kresimir Loncar (16 Punkte) und der Ex-Oldenburge­r Maurice Stuckey (15) ausnutzten. „Loncar hat

uns sehr weh getan“, meinte Oldenburgs Coach Drijencic, der ein „sehr umkämpftes“Spiel gesehen hatte.

Dass sich das Blatt in den finalen zehn Minuten noch zugunsten der Gäste wendete, lag an der Ein-Mann-Show von Paulding. Der kürzlich 35 Jahre alt gewordene BasketsKap­itän spielte im Schlussabs­chnitt ganz groß auf und war 30 Sekunden vor dem Ende auch an der spielentsc­heidenden Szene beteiligt.

Beim Stand von 82:81 für Würzburg stibitzte er Clifford Hammonds den Ball, sprintete auf und davon und brachte sein Team trotz Fouls mit einem Dreipunkts­piel mit 84:82 in Front. Kurze Zeit später bewies Paulding erneut Nervenstär­ke an der Freiwurfli­nie, von wo er den sechsten Saisonsieg der Baskets perfekt machte. „Paulding war überragend, wir haben gegen ihn verloren – das muss man respektier­en“, erkannte auch Bauermann die Leistung des Ausnahmesp­ielers an.

 ?? BILD:IMAGO ?? Spielentsc­heidende Szene: Rickey Paulding bringt die Baskets 30 Sekunden vor Schluss in Führung, Würzburgs Robin Benzing kassiert sein fünftes persönlich­es Foul.
BILD:IMAGO Spielentsc­heidende Szene: Rickey Paulding bringt die Baskets 30 Sekunden vor Schluss in Führung, Würzburgs Robin Benzing kassiert sein fünftes persönlich­es Foul.
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