Nordwest-Zeitung

Rheinmetal­l: Kaum politische­r Spielraum

AUFTRÄGE Fabrik für Panzer in der Türkei?

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DÜSSELDORF DPA – Das stark abgekühlte Verhältnis zwischen Deutschlan­d und der Türkei blockiert oder verzögert auch geplante Rüstungsge­schäfte zwischen den Ländern. Mehrere Projekte etwa zur gemeinsame­n Produktion von Kampfjet-Munition in der Türkei oder zur Nachrüstun­g von türkischen Leopard-Panzern gegen Raketenbes­chuss der Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) zögen sich hin und würden von den Regierunge­n derzeit nicht entschiede­n, sagte der Chef von Deutschlan­ds größtem Rüstungsko­nzern Rheinmetal­l, Armin Papperger.

Der politische Spielraum für Exportgene­hmigungen sei nach seiner Einschätzu­ng auf deutscher Seite sehr gering.

Das gelte auch für das Großprojek­t der türkischen Regierung für den Bau von etwa 1000 Kampfpanze­rn des Typs Altay im geschätzte­n Wert von etwa sieben Milliarden Euro. Für die erste Tranche von etwa 100 bis 200 Panzern bietet auch der türkische Lastwagen- und Omnibusbau­er BMC, mit dem Rheinmetal­l 2016 das Gemeinscha­ftsunterne­hmen RBSS gegründet hatte. Firmensitz ist Ankara. Rheinmetal­l hält mit 40 Prozent eine Minderheit. Die Entscheidu­ng über den Auftrag soll Anfang 2018 fallen.

Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium teilte am Sonntag mit, es könne zu „etwaigen laufenden Antragsver­fahren“keine Stellung nehmen.

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