Zwei Lebenslügen
Mie eergangenen Tage machten es erneut deutlich: Der Westen ist ein Schlachtfeld. Die Fronten verlaufen im Inneren, und dieser Zustand droht Normalität zu werden. Letzteres geschieht, weil sich Teile der Politik und der Eliten darin gefallen, Lebenslügen immer neu zu zementieren und sich gegenseitig darin zu bestärken.
Die fahrlässigste besteht in der Behauptung, all das habe nichts mit dem Islam zu tun. Dabei können nur noch politische Traumtänzer leugnen, dass die jahrelange Serie von Anschlägen, dieser Terror-Feldzug gegen den Westen, ein direkter Ausfluss des politischen Islam ist. Ziele, Motivationen, Formen und auch die Verachtung des eigenen Lebens, die diesen Terroristen eigen sind, schöpfen direkt aus dem Arsenal des sunnitischen politischen Islam. Dass es so weit gekommen ist, war auch Schuld des Westens selbst. Zum einen wurde viel zu lange verharmlost. Zum anderen stützten westliche Nationen derartige Gruppen, wenn sie eigenen geopolitischen Zielen dienten. Verwiesen sei auf Syrien und Afghanistan.
Eine zweite Lebenslüge ist die Behauptung, Masseneinwanderung aus instabilen islamischen Regionen sei ungefährlich und habe keinen Einfluss auf die Sicherheitslage. Sowohl der Terrorist in Schwerin als auch der Killer von New York stammten aus solchen Regionen. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen. Und ein Weiteres ist den aktuellen Fällen gemein: Beide Männer haben sich erst nach der Einwanderung radikalisiert. Hier schließt sich der Kreis. Seit Jahrzehnten betreiben Gruppen, die dem politischen Islam zuzuordnen sind, im Westen Mission. Viel zu lange haben Politik und Behörden diese „Da’wa“genannte Gehirnwäsche geduldet. Hinterhofmoscheen, informelle Kreise, Wohngruppen und „Kulturvereine“bildeten und bilden einen Sumpf, in dem Terror zur Blüte gelangt. Bisher ist dieser faule Pfuhl aus politisch-ideologischen Rücksichten nicht entschlossen und nachhaltig genug abgezogen worden. Letzteres aber tut Not – sonst finden die nach dem Ende ihres Kalifates nach Europa strömenden überlebenden IS-Kader ein Biotop vor, in dem sie sich perfekt für neuen „Heiligen Krieg“regenerieren können.
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