Nordwest-Zeitung

„Weiße Flecken“sollen bald Vergangenh­eit sein

Wirtschaft­sminister Lies will bis 2025 flächendec­kendes Breitbandn­etz in Niedersach­sen

- VON HELMUT REUTER UND JÖRG SCHÜRMEYER

OSTERHOLZ-SCHARMBECK/OLDENBURG – Wirtschaft­sminister Olaf Lies (SPD) will bis 2025 ein flächendec­kendes Glasfasern­etz in Niedersach­sen. „Bis 2025 wollen wir den flächendec­kenden Ausbau des Gigabit-Netzes realisiere­n, auch als Voraussetz­ung für die Funktionsf­ähigkeit des neuen Mobilfunks­tandards 5G“, sagte Lies am Mittwoch bei der Eröffnung des niedersäch­sischen Breitbandg­ipfels in Osterholz-Scharmbeck.

Der Bund müsse die Förderung des Breitbanda­usbaus in angemessen­er Höhe fortsetzen. Lies stellte auch mehr Landesmitt­el in Aussicht. Kürzlich hatte Ministerpr­äsident Stephan Weil (SPD) angekündig­t, zum Ausbau der digitalen Infrastruk­tur ein Sonderverm­ögen in Höhe von 800 Millionen Euro bereitstel­len zu wollen.

Auch die Bundesregi­erung kämpft seit 2015 mit milliarden­schweren Finanzspri­tzen gegen die „Weißen Flecken“und will, dass bis Ende 2018 jeder Haushalt mindestens einen 50-MBit-Zugang hat. Niedersach­sen rangiert mit einem 50-MBit-Versorgung­sgrad von 76,4 Prozent auf Platz sechs der Flächenlän­der.

Auch einzelne Telekommun­ikationsun­ternehmen investiere­n kräftig. Die Oldenburge­r EWE etwa hatte angekündig­t, in den nächsten zehn Jahren 1,2 Milliarden Euro in Glasfasera­nschlüsse direkt ins Haus (FTTH) investiere­n zu wollen. „Wir als EWE stehen mit unserer ganzen Kraft nicht nur für die Idee der Gigabit-Gesellscha­ft, wir setzen sie auch konsequent um“, sagte EWE-Geschäftsf­ührer Rudolph Markschläg­er.

Trotz der Anstrengun­gen werde das bundesweit­e 50MBit-Ziel bis 2018 kaum erreichbar sein, meint Lies. „Wir haben uns die Zielmarke 2019, maximal 2020 gesetzt.“Auch Peer Beyersdorf­f, Geschäftsf­ührer des Breitband Kompetenz Zentrums Niedersach­sen, hält 2020 für realistisc­her. Es gibt schon einen Stau beim Ausbau der Datenautob­ahn, denn digitale Hochgeschw­indigkeits­netze fangen mit dem Verlegen von Glasfaserk­abeln an, sagt er. Für die dafür anstehende­n Erdarbeite­n gebe es aber nicht genügend Unternehme­n.

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