Von Bier-Tischkicker bis Spezialgetriebe
Aussteller aus 31 Ländern präsentieren mehr als 800 Ideen
NÜRNBERG/DPA – Ein Tischkicker mit eingebauter Bierzapfanlage, ein Sternenhimmel im eigenen Schlafzimmer oder ein Dreistufen-Schaltgetriebe für Windkraftanlagen: Viele Neuheiten auf der Erfindermesse „iENA“sollen Verbrauchern den Alltag versüßen. Dabei stecken die Innovationen meist noch in den Kinderschuhen – wie der „Stromstopp“für Räume, den Marco Reitmeier (16) aus Fürstenzell entwickelt hat.
Die Vorrichtung in einem Türrahmen erfasst, wie viele Personen in einen Raum hineinund aus ihm herausgehen. Halte sich niemand mehr im Raum auf, würden das Licht und andere Elektrogeräte ausgeschaltet, erklärt der Jugendliche. „Das spart Strom und das Betätigen des Lichtschalters entfällt auch.“
Praktisch ist auch die Erfindung von Frank Ferkel aus der Nähe von Ludwigshafen. An seinem „Schoppekicker“hängt ein Aluminiumkasten mit Zapfanlage, aus der aus Hähnen an einem Tischende Bier fließt, wenn der Spieler ein Tor schießt. Seine Idee sei eine „Männerspielerei“, seine Frau habe ihn zuerst etwas belächelt, sagt Ferkel.
Jochen Heusel aus Reutlingen hat einen Projektor mit patentierter Lasertechnik entwickelt, der im Schlafzimmer
einen Sternenhimmel mit Nordlicht-Effekten an die Wand wirft. Dazu gibt es sphärische Klänge. Seine Erfindung helfe beim Einschlafen, erklärt Heusel.
Eine wichtige Rolle bei der Erfindermesse spielt das Thema Sicherheit. Alfons Zauner aus Pörndorf bei Passau hat eine Zusatzsicherung für Fenster und Türen gebaut, die für Einbrecher nur sehr schwer zu knacken sein soll. Der unauffällige Zusatzbeschlag aus Edelstahl erschwere Eindringlingen die Arbeit, sagt er. Monika BernhardBrendel will die Verbraucher ebenfalls schützen – und zwar vor unliebsamen Zusätzen in Lebensmitteln und Kosmetika. Die Fränkin entwickelte eine Handy-App, über die man unerwünschte Inhaltsstoffe in einem eigenen Profil hinterlegen kann. Man müsse dann nur noch in den Laden gehen, das Produkt in die Hand nehmen und per App den Barcode scannen. In diesem Jahr präsentieren Aussteller aus 31 Ländern mehr als 800 Erfindungen – und damit 100 mehr als im Vorjahr, sagt Heiko Könicke, Geschäftsführer des Messeveranstalters AFAG. Die „iENA“ist den Angaben nach die wichtigste Fachmesse für Erfindungen weltweit.