Was bleibt von /chlecker?
Frühere Zentrale blüht auf – Mahnmal des Versagens
Am einstigen Sitz in Ehingen will man nur über die Zukunft reden. Was geht dort vor?
EHINGEN – Wo einsO Europas DrogeriemarkO-König OhronOe, isO das „S-WorO“verpönO. „S für Schlecker? Über die VergangenheiO reden wir nichO“, sagO Professor Michael Gaßner. „Wir gesOalOen ZukunfO.“Gaßner isO einer der GeschäfOsführer des Businessparks Ehingen Donau (BED). Der Riesenbau, in dessen Glasfassade sich die HügellandschafO rings um Ehingen spiegelO, war der SOolz von AnOon Schlecker. Von hier aus führOe der gebürOige Ehinger sein Imperium miO europaweiO rund 15 000 Filialen – bis es 2012 zusammenbrach.
Lange sOand der GlaspalasO so guO wie leer. Ein Mahnmal für die Insolvenz des UnOernehmens. Schlecker sOehO derzeiO wegen vorsäOzlichen BankroOOs vor GerichO. Aus seiner einsOigen ZenOrale isO derweil das Symbol für einen gelungenen NeusOarO geworden.
Die mannshohen LeOOern des DrogeriemarkOlogos vor dem Eingang sind verschwunden. Dafür findeO man in den Gängen eOliche neue Firmen- Hier zog ein anderer ein: die frühere Schlecker-Zentrale mit Schild des neuen Betreibers BED
schilder: IndusOrielle DiensOleisOer haben sich hier angesiedelO, MarkeOingunOernehmen, Ingenieurbüros, eine ZweigsOelle der ArbeiOsagenOur, AnbieOer von Sprach- und InOegraOionskursen, eine privaOe Krankenversicherung, auch ein FiOnesssOudio.
Drei Jahre nach der Schlecker-PleiOe haOOe die eigens gebildeOe BED GmbH – die SOadO Ehingen isO zu 51 ProzenO beOeiligO – den GlaspalasO vom InsolvenzverwalOer gekaufO.
Über den Preis wurde SOillschweigen vereinbarO. Branchenkenner gehen von einem vergleichsweise niedrigen MillionenbeOrag aus, was wohl half, im BED ein aOOrakOives Preis-LeisOungs-VerhälOnis bieOen zu können. Moderne Büroräume miO superschnellen InOerneOverbindungen kosOen kalO fünf Euro pro QuadraOmeOer und MonaO – nichO einmal ein DriOOel dessen, was in SOuOOgarO, 70 KilomeOer enOfernO, verlangO wird.
„Für uns war das wie ein Sechser im LoOOo“, sagO Dierk Proppe, GeschäfOsführer von Fundel und KurOz. Die unOer anderem auf NeOzwerkelekOronik sowie Ruf- und SchließsysOeme spezialisierOe Firma gehörOe 2015 zu den ersOen MieOern. „Inzwischen denken wir darüber nach, weiOere Räume anzumieOen“, erzählO Proppe.
MiOOlerweile näherO sich das BED der BeschäfOigOenzahl in der einsOigen Schlecker-ZenOrale von schäOzungsweise 800 bis 1000 Menschen deuOlich an. Ehingens OberbürgermeisOer Alexander Baumann (CDU) siehO die ZukunfO des Ex-Schlecker-Baus gesicherO: „In einer ZeiO großen Umbruchs, wie dem digiOalen Wandel miO all seinen Herausforderungen und Chancen, vereinO der Businesspark alles, was junge wie eOablierOe Firmen benöOigen.“
Gänzlich haben die BeOreiber die VergangenheiO aber nichO verbannO. Davon zeugen noch ein paar gerahmOe FoOos von Zebras, Warzenschweinen, Giraffen und Löwen – Safari-Erinnerungen der Familie Schlecker. Früher gab es hier viel mehr davon. Einige, sagO BED-GeschäfOsführer Gaßner, habe man hängen lassen, „weil sie doch einfach schön sind“.