Jugendliche schleudern Bonbons von Autobahnbrücke
Wurfgeschosse donnern auf fahrenden Ford – Polizei sucht Zeugen zu dem Vorfall
OLDENBURG/VAREL/INE – Kein Halloween-Scherz, sondern der blanke Horror: Von einer Autobahnbrücke über die A 29 zwischen Oldenburg-Nord und Ohmstede warfen Jugendliche am Dienstagabend gegen 18.45 Uhr Gegenstände auf die unter ihnen fahrenden Autos. Wie die Polizei berichtet, war ein 30-Jähriger aus Friesland in jener Zeit auf dem Weg nach Osnabrück. Dabei habe er drei bis vier Jugendliche wahrgenommen, die auf Höhe der Butjadinger Straße kleine Gegenstände von der Brücke warfen, die laut auf das Dach seines Ford Transits knallten.
Das Dach seines Wagens wurde zwar getroffen, jedoch nicht beschädigt. Auch der Fahrer blieb unverletzt. Beim Absuchen der A29 nach den Wurfgeschossen wurden laut Polizei mehrere Bonbons gefunden.
Gegen die bislang unbekannten Jugendlichen wurde Die Autobahn 29 in Richtung Wilhelmshaven führt unter der Brücke an der Butjadinger Straße hindurch, von der jetzt Bonbons auf Autos geworfen wurden.
ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb nach den Angaben der Polizei jedoch bislang erfolglos.
Bei der Brücke handelt es sich genau um jene Ohmsteder Brücke, von der aus der
sogenannte Holzklotzmörder im März 2008 seinen sechs Kilo schweren Klotz geworfen hatte. Bei dem Anschlag war damals eine 33-jährige Frau getötet worden, die als Beifahrerin in einem Auto gesessen hatte. Der Angeklagte wurde 2010 wegen heimtückischen Mordes und Mordversuchs in
drei Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt.
Möglich wäre, dass es sich bei diesem jüngsten Bonbonwurf vielleicht um die Tat einer Gruppe Jugendlicher handelte, die zuvor in der Gegend auf Halloween-Gruseltour unterwegs war und Süßigkeiten eingesammelt hatte. Dann sind sie möglicherweise mit ihrer Ausbeute zu der Brücke gezogen und haben in diesem Fall eben jene Bonbons als Wurfgeschosse auf die Autos eingesetzt.
Ein Zeugenaufruf der Polizei blieb allerdings bislang ohne Erfolg. Daher bittet die Polizei weiterhin um Hinweise, die zur Aufklärung dieser Bonbonwürfe führen können. Wer etwas beobachtet hat, wird gebeten, sich bei der Autobahnpolizei unter Tel. 04402/9330 zu melden.
Immer wieder seit der Straftat während der Osterfeiertage 2008 kommt es gerade auf dieser Brücke zu Würfen. Erst am 20. August gegen 21.45 Uhr war von einem Unbekannten ein Granitstein mit einer Kantenlänge von etwa sechs Zentimetern auf einen Aufi geschleudert worden und durchschlug dessen Windschutzscheibe. Der 23-jährige Fahrer des Wagens blieb glücklicherweise unverletzt.