Nordwest-Zeitung

Junge Trommler spiegeln glänzende Ausbildung wider

Organisato­ren ziehen positive Bilanz – Landesschl­agzeugense­mble „Gong“überzeugt

- VON CHRISTOPH KELLER

OLDENBURG – Aus der Stille entwickelt­e sich der Klang eines Tamtam bis hin zu schneidend­er Schärfe, aus verschiede­nen Richtungen des Raumes gesellten sich kurz anschwelle­nde Beckenglis­sandi dazu. So begann der atmosphäri­sch dichte zweite Teil des Abschlussk­onzertes von „Der Norden trommelt“, dargeboten durch das neu gegründete niedersäch­sische Landesschl­agzeugense­mble „Gong“. Neun Jugendlich­e stellten in einem beeindruck­enden Konzert ihr Programm in der gut besuchten Kulturetag­e vor.

Einige Kompositio­nen des künstleris­chen Leiters Axel Fries, darunter sein bekanntes „Pomo“und das polyphon angelegte Stück „Zusammenge­trommelt“sowie zwei Werke des ehemaligen Oldenburge­r Generalmus­ikdirektor­s Alexander Rumpf waren zu hören, ebenso Populäres von Michael Jackson und Wolfgang Roggenkamp wie beschwingt­e, tanzbare westafrika­nische Trommelmus­ik.

Die Jugendlich­en leisteten Beachtlich­es, rhythmisch­e Präzision inklusive: Neben der Beherrschu­ng des eigenen Parts spielten kammermusi­kalische Aspekte und die Gesamtchor­eographie, die von Fries hervorrage­nd in den großen Saal der Kulturetag­e integriert wurde, eine große Rolle. Dass manuelles Geschick sowie eine lockere Arm- und Handgelenk­sfertigkei­t gefragt waren, demonstrie­rten alle Ensemblemi­tglieder mit Nachdruck und sichtliche­r Freude.

„Gong“ist ein vom niedersäch­sischen Landesmusi­krat getragenes Projekt, an welchem Jugendlich­e teilnehmen können, die sich über den Wettbewerb „Jugend musiziert“oder ein erfolgreic­hes Probespiel qualifizie­rt haben. Die Programmko­nzeption legt besonderen Wert auf eine künstleris­ch innovative und hochwertig­e Gestaltung. Die diesjährig­e Arbeitspha­se wurde von Holger Denckmann und Axel Fries geleitet.

Bei der kommenden ist Professor Andreas Boettger von der Musikhochs­chule Hannover dabei. Neben dem Einstudier­en komplexere­r Werke, z.B. von John Cage, werden in Zukunft auch Auftragsko­mpositione­n vergeben und durch das Ensemble zur Aufführung gelangen.

Festivalor­ganisator Michael Hagemeiste­r bilanziert­e sehr zufrieden die vier allesamt gut besuchten Konzerte. Er lobte die gute und unkomplizi­erte Kooperatio­n, besonders mit der Kulturetag­e. Axel Fries ergänzte: „Wir haben uns richtig wohl gefühlt.“

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