Pfandsystem lässt die Kunden kalt
Bäckereien setzen auf eigene Mehrwegsysteme und auf mitgebrachte Thermobecher der Kunden
Das Pfandsystem „Re5 cup9, das derzeit in Ol5 denburg ausprobiert wird, ist offenbar nur ein städtisches Erfolgsmo5 dell. Im Landkreis geht man eigene Wege.
WARDENBURG/HATTEN – Bei einem Coffee to go-Anbieter einen Kaffee kaufen, unterwegs austrinken und den Becher in einem anderen Coffeeshop oder einer am Pfandsystem teilnehmenden Bäckerei wieder abgeben – das ist die Idee von „Recup“. Doch dieses System stößt im Landkreis längst nicht auf die gleiche Begeisterung wie in der Stadt Oldenburg, die seit September mit vielen Kaffee-Anbietern auf „Recup“setzt.
„Wir haben den Recup-Becher anfangs auch in den Oldenburger Nachbargemeinden angeboten“, erklärt Kathrin Baar von der Bäckerei Bruno. In zwei Sandkruger Filialen, in Hundsmühlen und Wardenburg bekam man den grünen „Recup“-Becher mit Oldenburg-Motiv, für den einmalig ein Pfand bezahlt wird und der dann in vielen angeschlossenen Bäckereien wiederbefüllt oder gegen einen neuen Becher kostenlos getauscht werden kann. „Mittlerweile haben wir das RecupSystem auf den Stadtbereich eingegrenzt“, so Kathrin Baar.
Auch Müller Egerer setzt „Recup“nur in der Stadt Oldenburg ein. „Derzeit arbeiten wir an einem eigenen Mehrwegsystem mit einem Becher, der zu hundert Prozent biologisch abbaubar sein Wer seinen eigenen Thermobecher mitbringt, bekommt zehn Prozent Rabatt: Das gilt bei Behrens-Meyer (hier Mitarbeiterin Liesel Sillmüller) ebenso wie in vielen anderen Bäckereien und Coffeeshops.
soll – da möchten wir Vorreiter sein“, sagt Annika Weise, Pressesprecherin der Bäckerei mit Hauptsitz in Rastede, die im Januar eine Filiale in Wardenburg eröffnen wird.
Generell könne man sich vorstellen, das Recup-System auch im Landkreis anzubieten, sagt Anne Ewert von der Bäckerei Behrens-Meyer. „Zunächst
warten wir aber ab, wie die Becher in Oldenburg angenommen werden.“Zudem bietet Behrens-Meyer auch eigene Mehrweg-Becher an. Und auch die Wardenburger Bäckerei Jürgens denkt eher über ein eigenes MehrwegSystem nach als über die Teilnahme an „Recup“.
Die Akzeptanz für Mehrweg
sei auf jeden Fall da, so die Erfahrung von Anne Ewert. „Viele Kunden bringen bereits ihren eigenen Becher mit“, sagt sie. Dass ein Umdenken einsetzt, bestätigt auch Annika Weise. „Die Kunden sind für das Thema sensibilisiert – aber aus unterschiedlichen Gründen greifen sie doch noch häufig zum Einwegbecher.“
Den eigenen mitgebrachten Mehrwegbecher füllen zu lassen, ist in keiner der Bäckereien ein Problem – im Gegenteil: Oft wird das umweltbewusste Verhalten sogar belohnt. Immer mehr Bäckereien bieten ihren Kunden Rabatt, wenn sie den eigenen Becher dabeihaben.