Wenn plötzlich die Kraft fehlt
M<VOLeser unterstützen Familien mit behinderten Kindern
er er>eben möchte, wie liebevoller Umgang innerhalb einer Familie funktioniert, ist gut beraten, eine Familie mit einem behinderten Kind aufzusuchen. Im ganzen Oldenburger Land gibt es solche Familien, die sich der gewaltigen Aufgabe stellen, ihr Kind mit Beeinträchtigungen auf Dauer zu pflegen.
Neben vielen besonderen Glücksmomenten bedeutet das aber auch eine große Belastung für Eltern und Geschwister.
Deshalb ist es ein bewundernswertes Projekt, mit dem sich die Initiatoren von „Kiola“auf den Weg gemacht haben. Kurzzeitwohnen im Oldenburger Land: Das bedeutet für die betroffenen Familien, endlich mal gelegentlich Ausspannen zu können, Luft zu holen und Kraft zu schöpfen – und die behinderten Kinder in dieser Zeit bestens betreut zu wissen.
Jetzt schon vielen Dank für Ihre Mithilfe, Ihr
Familien mit behindertenKindern aus dem gesamten Oldenburg er Land stehen im Mittelpunkt der -<eihnachtsaktion. Gespendet wird für ein Heim zum kurzzeitigen <ohnen.
OLDENBURG/WESTERSTEDE – Mia ist sieben Jahre alt, wird von ihrer Familie geliebt und liebt ihre Familie. Sie kann das aber nicht so ausdrücken wie andere Kinder. Mia kann nicht sprechen, sie kann sich auch nicht ohne Hilfe anziehen, sitzt im Rollstuhl und das Essen bekommt sie durch eine Magensonde.
Mia kann aber Lachen und sich gegenüber ihrer Familie verständlich machen, mitteilen, ob es ihr gerade gut oder schlecht geht, kann die Gesellschaft mit ihren Eltern und Geschwistern genießen - und sie ist gerne in ihrer Förderschule, wo sie Musik- und Sportunterricht bekommt,
Logopädie und Physiotherapie absolviert, ihre Mitschüler begleitet, wenn beispielsweise Einkaufen geübt wird.
Sabrina und Hendrik Hobbie aus Westerstede haben sich vor Jahren dafür entschieden, ihre Tochter, die bei der Geburt durch Sauerstoffmangel einen Hirnschaden erlitt, nicht in ein Pflegeheim zu geben, sondern in der Familie zu behalten. Eine Entscheidung, die sie nicht bereuen, die aber das eigene Leben gewaltig verändert hat – und manchmal auch eine große Belastung darstellt.
Irgendwann fehlt plötzlich einfach die Kraft, ist ein Zustand der Erschöpfung da, mangelt es an Unterstützung. Um in solchen Situationen künftig die Möglichkeit zu bekommen, Innezuhalten und Kraft zu schöpfen, soll jetzt in Oldenburg ein Heim für behinderte Kinder und Jugendliche aus dem Oldenburger Land gebaut werden. Darin können die betroffenen Kinder für einen begrenzten Zeitraum „Urlaub von Zuhause“machen und Eltern und Geschwister können die Zeit
zum Durchschnaufen und zur eigenen Erholung nutzen.
Seit einigen Jahren hat der Förderverein „Kiola“das Vorhaben vorbereitet. „Kiola“steht für Kurzzeitwohnen im Oldenburger Land. und soll dazu beitragen, den Verbleib der Kinder und Jugendlichen in den eigenen Familien zu sichern und die Aufnahme in einer Langzeit-Einrichtung zu vermeiden.
In dem neuen Kiola-Haus sollen bis zu 12 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger oder mehrfacher Behinderung als Gäste
aufgenommen werden. Die Ausstattung der Wohngruppe soll es auch ermöglichen, lebhafte Kinder und Jugendliche, zum Beispiel mit autistischen Störungen, ebenso zu betreuen, wie Kinder und Jugendliche mit schweren Beeinträchtigungen.
Initiator des Projekts ist Prof. Dr. Michael Albani aus Bad Zwischenahn, der als Chefarzt eines Kinderkrankenhauses in Wiesbaden dort ein ähnliches Projekt, das Haus Zwerg Nase, realisiert hat. Vorsitzende des Fördervereins Kiola ist Ute Dorczok, Leiterin des Oldenburger Haus Regenbogen.
In den vergangenen Jahren hat der Förderverein bereits einen finanziellen Grundstock von 300 000 Euro für das Haus gesammelt. Das reicht natürlich noch nicht. Deshalb bittet die ihre Leser, sich im Rahmen der Weihnachtsaktion an der Finanzierung des Vorhabens zu beteiligen und das Eigenkapital des Vereins zu vergrößern. Betreiber des Hauses wird übrigens das Diakonische Werk des Oldenburger Landes sein.