Hut ab – #tevens beweist Nerven aus #tahl
Lokalmatador siegt im Wimpernschlag-Finale beim Großen Preis von Oldenburg
Der Molberger siegte vor dem Niederländer Gert Jan Bruggink. Insgesamt kamen laut Veranstalter 27 000 Zuschauer an vier Tagen in die große Arena.
OLDENBURG – Mario Stevens streckte erst die Faust in die Höhe, riss sich dann die Reiterkappe vom Kopf und winkte anschließend ins begeisterte Publikum: Mit einem furiosen Ritt und einem ganz starken Nervenkostüm stürmte der 35-jährige Molberger am Sonntagnachmittag zum Großen Preis von Oldenburg – und damit dem wichtigsten Sieg beim Agravis-Cup in der großen EWE-Arena.
„Einen schöneren Tag hätte ich mir nicht wünschen können“, sagte Stevens nach dem internationalen Dreisternespringen mit starker Konkurrenz. Als letzter Reiter ging der Lokalmatador auf seinem erst achtjährigen Wallach Landano in den Stech-Parcours und wusste, dass es die 35,89 Sekunden des Niederländers Gert Jan Bruggink zu schlagen gilt. Stevens spielte seine ganze Erfahrung aus und startete auf Landano eher verhalten, drehte aber im letzten Teil richtig auf und lag den Wimpernschlag von drei Hundertstelsekunden vorn.
„Das ist Wahnsinn. Landano habe ich selbst gezüchtet. Das Pferd hat eine richtig gute Zukunft“, sagte Stevens. Auch, wenn er sich bei seinem Heimturnier für den Großen Preis viel vorgenommen hatte, gab der glückliche Sieger, der sich über ein neues Auto freuen durfte, zu: „Ich habe nicht mit dem Erfolg gerechnet. Ich wollte es versuchen, aber als Gert Jan Null geritten ist, wusste ich, dass es schwierig werden würde.“ Kappe ab, Siegerstrahlen im Gesicht: Mario Stevens winkt nach seinem Sieg beim Großen Preis von Oldenburg in das Publikum.
Bruggink (36), bereits dreimal Sieger des Großen Preises, musste sich danach die Sprüche des Siegers gefallen lassen. „Ich war halt deutlich schneller“, frotzelte Stevens zu dem Niederländer. „Ich bin zweimal Zweiter geworden – also zweimal erster Verlierer. Aber so ist das. Ich bin trotzdem super happy“, sagte Bruggink. Am Freitag hatte
der Niederländer auf Vampire im Preis der Oldenburger Wirtschaft nur seinem Landsmann Robert Vos den Vortritt lassen müssen. Hier waren es knapp zwei Zehntel, die Bruggink zu langsam war.
Ohnehin präsentierte sich das Siegerpodest des Großen Preises am Sonntag zu Sprüchen aufgelegt. „Die beiden Herren hätten ja mal ein bisschen
langsamer machen können“, flachste Nicole Persson. Die Schwedin schaffte es mit einem ebenfalls fehlerfreien Ritt in 36,28 Sekunden mit Balounito auf den dritten Platz.
Das furiose Finale von Stevens passte indes in das gelungene Vier-Tage-Event. Veranstalter Kaspar Funke zeigte sich hochzufrieden, sprach am Abschlusstag davon, dass
insgesamt etwa 27000 Zuschauer den Weg in die große Arena gefunden hätten – im vergangenen Jahr waren es 24500 gewesen. Die Steigerung resultiere vor allem aus den vergleichsweise volleren Rängen am Freitag und Samstag sowie der erneut sehr gut besuchten Kür der Vereinsmannschaften am Donnerstagabend.