STADT ERHÄLT WEIHNACHTSGLANZ
|7W rüstet 8traßen im Zentrum wieder mit zig Tausenden Weihnachtslichtern aus
Die Weihnachtsbeleuchtung kostet rund 40000 Euro im Jahr. Eingeschaltet wird diese kurz vor dem ersten Advent.
OLDENBURG – Lebkuchensterne gehen schon seit Wochen weg wie warmer Marzipanstollen, Autoscheiben mussten bereits in der Montagnacht freigekratzt werden und in einschlägigen Internetradioformaten läuft „Last Christmas“von Wham bereits in Dauerschleife heiß. Ja, „is denn heut scho Weihnachten“?
Zumindest das City Management Oldenburg (CMO) lässt derzeit keinen Zweifel daran aufkommen, dass man für den weihnachtlichen Ernstfall bestens gewappnet und überdies willens ist, den Bürgern der Stadt ihre baldige Einkaufstour zum Feste so schön wie eben möglich zu gestalten.
Knappe 200 Lichterketten werden dafür seit Wochenbeginn vom Unternehmen Harders aus Bad Zwischenahn über den Gassen und zwischen den Giebeln der Innenstadt im CMO-Auftrag angebracht – immer zu spätabendlicher Stunde, um in den engen Straßen genügend Freiraum für das Rangieren der großen Leiterwagen zu haben. Wie schon seit fünf Jahren.
Friedrich-August Fisbeck, Vorsitzender des CMO, ist ob der Ausgestaltung bester Dinge – auch wenn es in diesem Jahr hauptsächlich Lichterketten und LED-Sterne gen Nachthimmel zu sehen gibt. Ein Manko ist das freilich nicht, aber eben alles wie immer eine Frage der Finanzierung und der Planung. „Aber wir legen gerade schon etwas Geld zurück“, sagt Fisbeck da mit Blick auf die Weihnachtsbeleuchtung 2018. Zwei mögliche Neuerungen stehen an, eine von beiden sollte es werden
– entweder die Erweiterung des Beleuchtungsradius’ (sprich: mehr Straßen der Innenstadt unter LEDs zu setzen) oder die Anschaffung von großformatigeren Lichtmotiven, also Märchenbilder oder ähnlich umfangreiche strahlende Darstellungen. „Das hängt aber natürlich alles von den finanziellen Mitteln und dem weiteren Sponsoring ab“, so Fisbeck.
Derzeit belaufen sich die Kosten (inklusive Aufhängung, Betrieb und Reparaturen) der rund einmonatigen Weihnachtsbeleuchtung auf etwa 40 000 Euro im Jahr. Was viele Jahre lang in der Hauptsache von den Kaufleuten gedeckt wurde, wird nun auch
von der Stadt teilfinanziert – mit mittlerweile bis zu 20 000 Euro per anno.
Für Fisbeck ist das selbstverständlich: „Bei der Weihnachtsbeleuchtung handelt es sich ja nicht nur um eine reine Kaufmannschaftsthematik“, sagt er, „der Tourismus ist ja eingebunden, es kommt der Gemeinschaft zu Gute.“Der CMO-Vorsitzende geht sogar noch ein Stückchen weiter: „Das ist eine gemeinnützige Veranstaltung.“Insofern sei die Beteiligung der Stadt eine durchaus sinnvolle.
Das Lichterwerk ist Eigentum des CMO, vor einigen Jahren wurde alles auf stromsparende LED-Technik umgestellt, immer mehr Gässchen
mit Lichtern ausgestattet, der „Lückenschluss nach und nach vollzogen“, wie es heißt. Im vergangenen Jahr wurde dann auch die Heiligengeiststraße entsprechend aufgehellt.
„Scharf gestellt“, also in Betrieb genommen, wird die Weihnachtsbeleuchtung kurz vor dem 1. Advent. „Unsere Weihnachtsbeleuchtungsaktivität ist uralt“, sagt Fisbeck stellvertretend für die Kaufmannschaft, „und so halten wir es auch weiterhin.“
Nun aber mit weitaus weniger Problemen als noch vor sechzig Jahren. Am 22. Oktober 1958 bat das Amt für Wirtschaftsförderung die hiesigen Industriefirmen, wegen der
„durch den vorweihnachtlichen Lichterschmuck in den Geschäftsstraßen der Innenstadt“auftretenden Strombelastungsspitzen, die „für die Betriebsruhe zwischen Weihnachten und Neujahr nötigen Vorarbeiten noch im November zu leisten“. Es sollte sich ja schließlich kein Besucher der Innenstadt über allzu flackerndes Weihnachtslicht der Kaufmannschaft beschweren... Stadt und Kaufleute bringen damit halt nach wie vor gemeinschaftlich nicht nur die City, sondern auch die Augen zig Tausender Besucher in der Weihnachtszeit dauerhaft zum Leuchten. Und das schafft nun tatsächlich kein Paketdienst der Welt.