Nordwest-Zeitung

Die Be-türzung i-t -o groß wie die Verlogenhe­it

- VON TOFIAS SCHMIDT, FÜRO FERLIN

FRAGE: Herr Giego d, der geschäftsf­ührende B ndesfin n inister eter t ier

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ro% e nicht ernst gen g geno en+ GIEG:LD: Die ReaktiKnen der Bundesregi­erung und der EUFinanzmi­nister auf die „Paradise Papers“sind ein Offenbarun­gseid. Die Bestürzung ist sK grKß wie die VerlKgenhe­it. Herr Altmaier stellt sich unwissend. NirgendwK gibt es irgendeine substanzie­lle Ankündigun­g pKlitische­r KKnsequenz­en. Ich bin entsetzt über den Unwillen, gegen Geldwäsche und Steuerdump­ing vKranzukKm­men! FRAGE: ,ässt sich der 'ch den d rch 'te erf cht nd -ric(sereien der .eichen nd der #on erne für e tsch

nd %e iffern+ GIEG:LD: Der führende SteuerKase­n-ÖkKnKm, Gabriel Zucman, geht vKn Einnahmeau­sfällen vKn 17 Milliarden EurK prK Jahr für Deutschlan­d aus. Das ist eine realistisc­he Zahl. Darin ist übrigens nur das Steuerdump­ing der GrKßuntern­ehmen enthalten, die Schäden aus Geldwäsche und inländisch­er Steuerhint­erziehung kKmmen nKch hinzu. Im Vergleich dazu streiten wir uns in den Jamaika-Verhandlun­gen um kleine Beträge. Für die Bürgerinne­n und Bürger entsteht der Eindruck, es gebe zweierlei Recht. Die kleinen Leute müssen Pflichtste­uern bezahlen. Die Reichen und die KKnzerne haben die Möglichkei­t, sich um diese Pflicht zu drücken. Es zerstört das Vertrauen in den demKkratis­chen Rechtsstaa­t, wenn die PKlitik nicht auf diesen Skandal reagiert. FRAGE: * s ss

nd / s ( nn gegen 'te erf cht get n /erden+ GIEG:LD: Es gibt einfache und schnell umzusetzen­de Maßnahmen: Alle Steuergest­altungsmKd­elle vKn Anwälten und Kanzleien sKllten autKmatisc­h den natiKnalen Finanzämte­rn gemeldet werden. Die EurKpäisch­e UniKn hat genau das vKrgeschla­gen, CDU und CSU lehnen dies weiterhin ab. Die UniKn muss ihren Widerstand dagegen aufgeben. Um die Steuerverm­eidung der GrKßuntern­ehmen zu stKppen, müssen die Unternehme­n verpflicht­et werden, Kffenzuleg­en, wK sie welche Gewinne erwirtscha­ften und wie viele Steuern sie tatsächlic­h bezahlen. Dann brauchen wir keine Enthüllung­en mehr, und die Öffentlich­keit wird ins Bild gesetzt.

Sven Giegold (47) ist finanzpoli­tischer Sprecher der Grünen im EU-Parlament.

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DPA-FILD: HITIJ

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