UNTERNEHMER ZUM THEMA RUSSLAND
Russland-Geschäft Thema bei Unternehmertreff
Die Firmen hoffen auf die neue Landesregierung. Drohende USSanktionen sorgen für Verunsicherung.
ESSEN/OLDENBURG – Die exportorientierte Wirtschaft in der Region spricht sich für ein Ende der EU-Sanktionen gegen Russland aus und hofft beim Thema Russlandgeschäft auch auf Unterstützung der niedersächsischen Politik. „Die neue Landesregierung sollte sich für einen Abbau der Sanktionen einsetzen und die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Niedersachsen und Russland beispielsweise durch Delegationsreisen weiterhin fördern“, sagte Malte Smolna, Geschäftsführer von Cetex-Rheinfaser (Ganderkesee) und Vorsitzender des Exportleiterkreises der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK), bei dem jüngsten Treffen des Netzwerks bei der Miavit GmbH in Essen/Oldenburg.
Die Unternehmensvertreter betonten bei der gemeinsamen Sitzung mit dem Außenwirtschaftsaussschuss der IHK Osnabrück-EmslandGrafschaft Bentheim, dass trotz der Sanktionen der EU und der geplanten Sanktionen der USA Russland ein wichtiger Markt für die oldenburgischen Unternehmen bleibe.
„Die Sanktionen sind weiterhin eine Belastung im Russland-Geschäft“, sagte Gastreferentin Katharina Schöne, Leiterin des Repräsentanzbüros der DeutschRussischen Auslandshandelskammer in Berlin. Nach der weiteren Verlängerung bis März 2018 sei nicht absehbar, ob und wann die EU das Sanktionsregime beende.
Zugleich hätte die Ankündigung von US-Sanktionen im Sommer zu einer „neuen Verunsicherung“geführt – nicht nur bei russischen, sondern auch bei europäischen und deutschen Firmen. Ähnlich wie bei den Iran-Sanktionen der USA könnten sich auch mögliche Sanktionen der Amerikaner gegen Russland negativ auf europäische Unternehmen auswirken.
Auch aus Russland wehe zusehends ein rauerer Wind. „Made in Germany“genieße zwar einen guten Ruf in Russland, sagte Schöne. Aber der Druck auf deutsche Unternehmen wachse durch eine russische Politik zur Importsubstitution und den Zwang zur lokalen Produktion.