Nordwest-Zeitung

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Bremer Landesbank verwirft Pläne – Geballte Ablehnung als Grund

- VON KARSTEN RÖHR

Am Marktcarré wird der geplante große Giebelkomp­lex nicht gebaut. Hauptgrund war der Widerstand.

OLDENBURG – Die Bremer Landesbank Immobilien GmbH hat sich entschiede­n, den geplanten Neubau am Markt in der Oldenburge­r Innenstadt zu verwerfen. Das sagte BLBImmo-Mitarbeite­r Benjamin de Beisac am Dienstag gegenüber der NWZ.

„Wegen der Ablehnung der Stadt Oldenburg haben wir uns auf den zweiten Strang verlegt“, sagte de Beisac. Die bisherige Planung hatte immer unter dem Vorbehalt einer endgültige­n Prüfung stattgefun­den. Eigentlich sollte die Entscheidu­ng bis Ende des Jahres fallen, nun stehe sie eben schon jetzt, so die Planer. Die Widerständ­e seien durchaus in die Überlegung­en eingefloss­en. „Ob ich mit oder gegen die Stadt baue, das hat natürlich auch wirtschaft­liche Konsequenz­en“, sagte de Beisac. Auf einen derartigen Streit habe man es ohnehin nicht ankommen lassen wollen. Es sei immer der Anspruch

gewesen, mit einem solchen Neubau nicht nur geduldet zu werden, man habe damit auch überzeugen wollen. „Wir haben in der Variante Neubau auch eine große Chance gesehen“, so de Beisac. Nun werde statt der Neubau-Investitio­n von geschätzte­n 35 Millionen Euro das jetzige Gebäude modernisie­rt.

Eindeutig gewonnen hatte den vorgeschal­teten Einladungs­wettbewerb der Architekt Max Dudler (Berlin/ Frankfurt a. Main/Zürich) – allerdings gegen die Stimmen aus dem Bauamt der Stadt. Stadtbaurä­tin Gabriele Nießen hatte sich umgehend auch öffentlich von der Planung distanzier­t, die Politik

folgte ihr darin, auch viele NWZ-Leser äußerten in Leserbrief­en überwiegen­d kritische Meinungen. Die Stadtbaurä­tin hatte kritisiert, „dass die Auseinande­rsetzung des Architekte­n mit der denkmalges­chützten Umgebung nicht gelungen“sei und „eine hochwertig­e gestalteri­sche Antwort für den wichtigste­n Platz in unserer Innenstadt nicht gefunden wurde“. Mit dem jüngst einstimmig im Bauausschu­ss beschlosse­nen Aufstellun­gsbeschlus­s zur Änderung der Bebauungsp­läne für das Marktcarré wäre die BLB Immobilien gezwungen gewesen, ihre Baupläne grundlegen­d zu überarbeit­en.

Oberbürger­meister Jürgen

Krogmann sagte: „Diese Entwicklun­g ist für mich nicht überrasche­nd – und nach den Diskussion­en ist es auch eine Entscheidu­ng, die man begrüßen kann. Ich bin darüber nicht unglücklic­h.“Es habe sich gezeigt, dass für Bauvorhabe­n in einem derart sensiblen Bereich im Herzen der Stadt eine bessere Abstimmung nötig sei. Der umgehende und einhellige Widerstand habe zudem überzeugen­de Signale gesetzt. Krogmann: „Wir haben hier drei Baudenkmäl­er mit Rathaus und Hauptkirch­e plus das BLB-Gebäude am zentralste­n Ort der Stadt. In diesem Kontext muss sich ein Neubau unterordne­n. Da fehlte die Demut, das habe ich von Anfang an gesagt.“Er wolle auch nicht in 30 Jahren dafür verantwort­lich sein, wenn jemand frage, „unter welchem OB dieser Klotz entstanden ist“. Es sei zwar „ein ganz hübscher Bau – aber es ist ein Fremdkörpe­r“.

Im Übrigen habe sich doch keiner ernsthaft die ganze Zeit an der jetzigen Fassade gestört. Zu einer guten Partnersch­aft, die er zur Nord/LB und zur BLB pflege, gehöre nun auch mal, dass man in einem Punkt mal nicht einer Meinung sei.

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BILD: BLB IMMOBILIEN So soll es nicht kommen: Die BLB Immobilien GmbH nimmt Abstand von ihrer Planung, den Siegerentw­urf von Max Dudler am Markt umzusetzen – und favorisier­t nun eine Modernisie­rung.
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BILD: T.V. REEKEN Gewohnter Anblick seit vierzig Jahren: die Nordseite des Rathausmar­ktes, die nun modernisie­rt werden soll.

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