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Bremer Landesbank verwirft Pläne – Geballte Ablehnung als Grund
Am Marktcarré wird der geplante große Giebelkomplex nicht gebaut. Hauptgrund war der Widerstand.
OLDENBURG – Die Bremer Landesbank Immobilien GmbH hat sich entschieden, den geplanten Neubau am Markt in der Oldenburger Innenstadt zu verwerfen. Das sagte BLBImmo-Mitarbeiter Benjamin de Beisac am Dienstag gegenüber der NWZ.
„Wegen der Ablehnung der Stadt Oldenburg haben wir uns auf den zweiten Strang verlegt“, sagte de Beisac. Die bisherige Planung hatte immer unter dem Vorbehalt einer endgültigen Prüfung stattgefunden. Eigentlich sollte die Entscheidung bis Ende des Jahres fallen, nun stehe sie eben schon jetzt, so die Planer. Die Widerstände seien durchaus in die Überlegungen eingeflossen. „Ob ich mit oder gegen die Stadt baue, das hat natürlich auch wirtschaftliche Konsequenzen“, sagte de Beisac. Auf einen derartigen Streit habe man es ohnehin nicht ankommen lassen wollen. Es sei immer der Anspruch
gewesen, mit einem solchen Neubau nicht nur geduldet zu werden, man habe damit auch überzeugen wollen. „Wir haben in der Variante Neubau auch eine große Chance gesehen“, so de Beisac. Nun werde statt der Neubau-Investition von geschätzten 35 Millionen Euro das jetzige Gebäude modernisiert.
Eindeutig gewonnen hatte den vorgeschalteten Einladungswettbewerb der Architekt Max Dudler (Berlin/ Frankfurt a. Main/Zürich) – allerdings gegen die Stimmen aus dem Bauamt der Stadt. Stadtbaurätin Gabriele Nießen hatte sich umgehend auch öffentlich von der Planung distanziert, die Politik
folgte ihr darin, auch viele NWZ-Leser äußerten in Leserbriefen überwiegend kritische Meinungen. Die Stadtbaurätin hatte kritisiert, „dass die Auseinandersetzung des Architekten mit der denkmalgeschützten Umgebung nicht gelungen“sei und „eine hochwertige gestalterische Antwort für den wichtigsten Platz in unserer Innenstadt nicht gefunden wurde“. Mit dem jüngst einstimmig im Bauausschuss beschlossenen Aufstellungsbeschluss zur Änderung der Bebauungspläne für das Marktcarré wäre die BLB Immobilien gezwungen gewesen, ihre Baupläne grundlegend zu überarbeiten.
Oberbürgermeister Jürgen
Krogmann sagte: „Diese Entwicklung ist für mich nicht überraschend – und nach den Diskussionen ist es auch eine Entscheidung, die man begrüßen kann. Ich bin darüber nicht unglücklich.“Es habe sich gezeigt, dass für Bauvorhaben in einem derart sensiblen Bereich im Herzen der Stadt eine bessere Abstimmung nötig sei. Der umgehende und einhellige Widerstand habe zudem überzeugende Signale gesetzt. Krogmann: „Wir haben hier drei Baudenkmäler mit Rathaus und Hauptkirche plus das BLB-Gebäude am zentralsten Ort der Stadt. In diesem Kontext muss sich ein Neubau unterordnen. Da fehlte die Demut, das habe ich von Anfang an gesagt.“Er wolle auch nicht in 30 Jahren dafür verantwortlich sein, wenn jemand frage, „unter welchem OB dieser Klotz entstanden ist“. Es sei zwar „ein ganz hübscher Bau – aber es ist ein Fremdkörper“.
Im Übrigen habe sich doch keiner ernsthaft die ganze Zeit an der jetzigen Fassade gestört. Zu einer guten Partnerschaft, die er zur Nord/LB und zur BLB pflege, gehöre nun auch mal, dass man in einem Punkt mal nicht einer Meinung sei.