Von Helene Lange bis Maria von Jever
Ausstellung „Frauenorte Niedersachsen“zum Geburtstag des Frauenrings
Noch bis zum 22. November ist die Wanderausstellung in Oldenburg zu sehen. Sie zeigt Meilensteine der Frauenbewegung.
OLDENBURG – Helene Lange hatte es sich zum Ziel gesetzt, den weiblichen Einfluss in der Gesellschaft zu festigen. Die Oldenburgerin stand in der Mitte der bürgerlichen Frauenbewegung des Wilhelminischen Kaiserreichs. Jetzt wird sie zusammen mit 29 anderen Frauenpersönlichkeiten aus Niedersachsen in der Ausstellung „Frauenorte Niedersachsen: Über 1000 Jahre Frauengeschichte“noch bis zum 22. November im Forum St. Peter, Peterstraße 22-26, gewürdigt. Großformatige Plakate und ein Rahmenprogramm informieren über die verschiedenen Frauen, die sich für Anliegen wie Wahlrecht und Bildung für Frauen über den Schutz verfolgter Minderheiten bis zur Auflehnung gegen den Nationalsozialismus einsetzten.
Helene Lange bestimmte in Berufs- und Dachverbänden die zeitgenössische Frauenpolitik mit. Ihre Ziele verbreitete sie durch ihre Tätigkeit als Publizistin und Herausgeberin in der Öffentlichkeit. Der Weg zur Gleichberechtigung führte für die Lehrerin über das Recht der Frauen auf Abitur 1000 Jahre Frauengeschichte und viele interessante Infos: Zwei Besucherinnen schauen sich die Wanderausstellung bei der Eröffnung im Forum St. Peter an.
und das Universitätsstudium. Die Bildungspolitikerin setzte sich für eine gymnasiale Mädchenbildung ein, getrennt von Jungen – diese wurde 1908 in Preußen gesetzlich etabliert.
Auch die Reichstagsabgeordnete und Awo-Gründerin Elise Bartels, Kommunalpolitikerin und Landrätin Hertha Peters, Reederin Greten Handorf sowie die Pädagogin und Schulleiterin Agnes von Dincklage sind unter anderem
auf den biografischen Plakaten zu finden. „Das ist schon recht interessant, wenn man sich mit den einzelnen Frauen befasst“, sagt Anne Kühn vom Vorstand des Ortsrings des Deutschen Frauenrings. Zusammen mit dem Zentrum für Frauen-Geschichte Oldenburg sowie dem Gleichstellungsbüro der Stadt hat der Ortsring die Wanderausstellung nach Oldenburg geholt. „Die Leistungen von Frauen anzuerkennen und wertzuschätzen
ist auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, umso wichtiger sind solche Ausstellungen“, ergänzt Renate Vossler, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt. Anlass für die Ausstellung war zudem das 70jährige Bestehen des Ortsrings.
Zu „Frauenorte Niedersachsen“läuft darüber hinaus ein Begleitprogramm. Zur „Mittagspause der besonderen Art“liest am Donnerstag,
9. November, ab 12.30 Uhr Günther Kühn im Forum St. Peter über die Leeraner Lehrerin und Autorin Wilhelmine Siefkes.
Am Montag, 20. November, ab 19.30 Uhr hält Prof. Dr. Andrea Strübind, Universität Oldenburg, einen Vortrag über Antje Brons.
Das Forum St. Peter ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Besuch der Ausstellung und des Begleitprogramms ist kostenfrei.