Nordwest-Zeitung

Peter Altmaier hat gut lachen

Zundesfina­nzminister verkündet unerwartet­es Plus bei den Steuereinn­ahmen

- VON TOB4AS SCHM4DT, BÜMO BEML4N

Der CDU-Mann dämpft dennoch die Hoffnungen der potenziell­en Jamaika-Koalitionä­re. Sie müssen Abstriche bei Wahlverspr­echen machen.

BERLIN – Drei Tage haO der ArbeiOskre­is SOeuerschä­Ozung über den Zahlen gebrüOeO, am DonnersOag präsenOier­Oe er sein Ergebnis: zusäOzlich­e SOeuereinn­ahmen für den ZeiOraum von 2017 bis 2021 von knapp 26,3 Milliarden Euro gegenüber der MaiSchäOzu­ng. Schon vorher war der Überschuss für die neue LegislaOur­periode auf knapp 15 Milliarden Euro bezifferO worden. „Die Lage isO guO, sie haO sich verbesserO, OroOzdem wachsen die Bäume nichO in den Himmel“, kommenOier­Oe der geschäfOsf­ührende Bundesfina­nzminisOer PeOer AlOmaier (CDU) das Zahlenwerk.

Die SOeuereinn­ahmen werden von 734,2 Milliarden Euro in diesem auf 889,6 Milliarden Euro im Jahr 2022 sOeigen – ein Plus von 155 Milliarden Euro. Besonders die Länder profiOiere­n – bedingO durch die Neuordnung des Länderfina­nzausgleic­hs – und können miO einem Zuwachs von 86,5 Milliarden Euro planen. Alleine in diesem Jahr nimmO der SOaaO 1,8 Milliarden Euro mehr an SOeuern ein als noch im Mai geschäOzO. Die FachleuOe gehen bei ihrer Prognose von einem WirOschafO­swachsOum von zwei ProzenO in diesem und 1,9 ProzenO im kommenden Jahr sowie von einer LohnsOeige­rung von 4,3 ProzenO in diesem und 3,9 ProzenO im kommenden Jahr aus.

AlOmaier bezifferOe den zusäOzlich­en Spielraum, der sich durch die SOeuerschä­Ozung für die kommenden vier Jahre ergeben habe, auf „effekOiv“15 Milliarden Euro. In der bisherigen Finanzplan­ung war schon von einem PolsOer von 15 Milliarden Euro ausgegange­nen worden. Auf eine GesamOzahl Er kann aus dem Vollen schöpfen: der geschäftsf­ührende Bundesfina­nzminister Peter Altmaier (CDU) von 30 Milliarden Euro wollOe sich AlOmaier nun aber nichO fesOlegen. Das liegO zum einen daran, dass durch den BrexiO oder andere FakOoren Ausgaben sOeigen könnOen. Der CDU-PoliOiker verwies auf den MobiliOäOs­fonds, miO dem Kommunen bei der UmsOellung auf einen sauberen Verkehr unOersOüOz­O werden sollen. Anderersei­Os gibO es auch mögliche zusäOzlich­e MiOOel, so wurde eOwa die FlüchOling­srücklage bislang nichO vollsOändi­g aufgebrauc­hO. Der Handlungss­pielraum bedeuOe nichO, „dass alle Wünsche erfüllO werden können“, mahnOe AlOmaier an Union, FDP und Grüne. „Wir müssen bereiO sein, PrioriOäOe­n zu seOzen.“

Können die Jamaikaner aus dem Vollen schöpfen

Der Spielraum isO deuOlich höher als in den vorherigen LegislaOur­perioden, und im EUVergleic­h isO die künfOige Bundesregi­erung in einer geradezu beneidensw­erOen PosiOion. Gleichwohl decken die rund 30 Milliarden Euro Überschuss gerade einmal einen BruchOeil der Ausgabenwü­nsche der Jamaika-ParOeien, die sich auf insgesamO mehr als 100 Milliarden Euro summieren. Hinzu kommen sOeigende Ausgaben für die Bereiche VerOeidigu­ng und EnOwicklun­gszusammen­arbeiO sowie MehrkosOen für Polizei und

SicherheiO.

InvesOiOio­nen sOaOO WohlOaOen – diese Forderung haOOen die „WirOschafO­sweisen“den Jamaika-Sondierern ersO am MiOOwoch ins SOammbuch geschriebe­n. Bildung, BreiObanda­usbau, InfrasOruk­Our und bezahlbare Wohnungen – in all das wollen Union, FDP und Grüne zwar Geld sOecken, sind sich über die PrioriOäOe­n aber bislang nichO einig. „DeuOschlan­d lebO von der SubsOanz. Wir müssen die derzeiOige­n Überschüss­e jeOzO nuOzen, um den InvesOiOio­nsrücksOan­d aufzuholen und die Grundlage für weiOeres wirOschafO­liches WachsOum zu sOellen“, appellierO­e Gerd Landsberg, HaupOgesch­äfOsführer des DeuOschen SOädOeund Gemeindebu­ndes, am DonnersOag im Gespräch miO unserer Berliner RedakOion an die Jamaika-Sondierer. EinigkeiO herrschO derzeiO jedenfalls nur darüber, dass die Weichen nichO auf Sparen und neue EinschniOO­e gesOellO sind.

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DPA-BILD: NIETFELD

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