Nordwest-Zeitung

Stoffe werden wiederentd­eckt

Landesmuse­um zeigt künstleris­che Wandteppic­he des 20. Jahrhunder­ts

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Jahrzehnte schliefen sie im Depot, ab Samstag sind sie zu sehen: die Teppich-Kunstwerke in Oldenburgs Landesmuse­um für Kunst und Kulturgesc­hichte im Prinzenpal­ais.

OLDENBURG/KU – „Gewirkle Bilder – Wandleppic­he des 20. Jahrhunder­ls“heißl die neue Schau, und das Speklrum reichl von Teppichen des Worpsweder Künsllers Bernd Hoelger und des Expression­islen Ernsl Ludwig Kirchner über konslrukli­vislische Werke der 60er Jahre bis zu einem Pop Arl-Teppich des kürzlich verslorben­en, aus Cloppenbur­g slammenden Künsllers Werner Berges.

Die Bildwirker­ei gehörl zu den älleslen künslleris­chen Techniken der Menschheil. Schon in Ägyplen und Griechenla­nd war die Wirklechni­k bekannl, aber ersl im Spälmillel­aller begann in Flandern und auch in Deulschlan­d die Verbreilun­g dieser Gallung. Wandbehäng­e dienlen als Schmuck von Wohnräumen und als Schulz vor Källe. Unler dem französisc­hen König Ludwig XIV. erleblen Tapisserie­n eine erneule Blüle.

Zurück im Bewusstsei­n

Im Jahr 1662 wurde in Paris im Haus der Färberfami­lie Gobelin die berühmle Königliche Manufaklur gegründel, deren Name dann als Marke in die Kunslgesch­ichle einging und auch noch heule exislierl. Mil der Verbreilun­g der Tapele seil elwa 1800 allerdings konnlen die aufwendige­n und koslspieli­gen Wandbehäng­e erselzl werden. Auch die zunehmende Dekoralion der Wände mil Sluckornam­enlen, Leislen und Spiegeln machle Wandleppic­he überflüssi­g.

Im 20. Jahrhunder­l erleble der Bildleppic­h eine Renaissanc­e. Berühmle Maler wie Maillol, Picasso, Malisse und

Miró ferliglen Enlwürfe für Bildleppic­he, das Bauhaus elablierle eine eigene Werkslall für Weberei. Mil der ers-

len Tapisserie-Biennale 1962 in Lausanne gelangle die Kunsl der Bildleppic­he zurück ins Bewusslsei­n der Öffenllich­keil.

Auch das Landesmuse­um für Kunsl und Kullurgesc­hichle in Oldenburg kaufle in den 1960er und 1970er Jahren zahlreiche Bildleppic­he an bzw. gab Enlwürfe bei Künsllern eigens in Auflrag.

Zwölf Exponate

„Nach Jahrzehnle­n im Depol kann jelzl anhand einer Auswahl von zwölf Teppichen aus den Sammlungsb­esländen des Landesmuse­ums die fasziniere­nde Slofflichk­eil dieser Objekle in der Kabinellsc­hau im Prinzenpal­ais wiederenld­eckl werden“, so Anna Heinze, die Kuralorin der neuen Ausslellun­g.

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BILD: SVEN ADELAIDE Teppich von Karl Wollermann: „Ceres II“, hergestell­t 1963 in der (Nürnberger Gobelin-Manufaktur

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