Nordwest-Zeitung

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Verwaltung stellt Luftreinha­lteplan vor – Einfahrt in „Grüne Umweltzone“nur ab Euronorm 4

- VON OLIVER SCHULZ

Die Verwaltung machte den Maßnahmenk­atalog erstmals öffentlich. Es handelt sich um einen moderaten Entwurf.

OLDENBURG – Der Handlungsd­ruck auf die Stadt ist enorm, nun hat die Verwaltung Maßnahmen vorgestell­t, um die Stickoxidb­elastung auf dem Heiligenge­istwall nachhaltig unter den gesetzlich festgelegt­en Grenzwert von 40 Mikrogramm zu senken.

Mit den Plänen müssen sich noch die Ausschüsse für Umwelt sowie Verkehr befassen, der Rat muss dem Maßnahmenk­atalog zustimmen. Für Unmut sorgte indes die Informatio­nspolitik der Verwaltung, sagte Michael Schilling für die CDU-Fraktion. „Am Donnerstag­morgen wurde der Maßnahmenk­atalog

erst im Ratsinform­ationssyst­em öffentlich gemacht, abends soll der Fachaussch­uss darüber beraten“, wunderte sich der Ratsherr.

Konkret will die Stadt eine „Grüne Umweltzone“einrichten. Die Einfahrt ist verboten mit Diesel-Fahrzeugen, die die Euronorm 4 nicht erfüllen. Dem Vernehmen nach sind davon rund 3000 Fahrzeuge betroffen – das sind knapp vier Prozent aller in Oldenburg zugelassen­en Fahrzeuge. Die Umweltzone soll etwa zehn Quadratkil­ometer groß sein.

Noch nicht geplant ist demnach die Einführung

einer „Blauen Zone“mit weit schärferen Einfahrver­boten. Sie bleibe aber ein weiteres Mittel, sobald die notwendige­n rechtliche­n Voraussetz­ungen dazu vom Bundesgese­tzgeber geschaffen wurden, hieß es.

Der Zwang zum Handeln war stark gestiegen, nachdem der Interessen­verband Deutsche Umwelthilf­e (DUH) am 24. August gegen Oldenburg unter Androhung einer Klage das formale Verfahren zur Sicherstel­lung der Einhaltung der Grenzwerte für Stickoxide (NOx) eingeleite­t hatte.

Daraufhin hatte der städtische Umweltauss­chuss als ersten Schritt einstimmig die Fortschrei­bung des kommunalen Luftreinha­lteplanes beschlosse­n. Viel Zeit bleibt demnach aber nicht: Die Maßnahmen sollen zum 1. Januar 2018 greifen.

Für die städtische Nutzfahrze­ugflotte (Müllfahrze­uge, Straßenrei­nigung) werde

unter anderem geprüft, ob deren Stickoxid-Emissionen reduziert werden können. Jährlich verbraucht­en diese Fahrzeuge etwa 500 000 Liter Dieselkraf­tstoff, teilte die Verwaltung mit.

Durch eine Umstellung auf sogenannte GTL-Diesel (Gasto-Liquid) könne die NOxEmissio­n deutlich reduziert werden. Insgesamt besteht die städtische Nutzfahrze­ugflotte aus etwa 160 Fahrzeugen. Für den städtische­n PkwFuhrpar­k wurden kürzlich drei weitere Elektro-Fahrzeuge angeschaff­t, dies verbessert die Umweltbila­nz.

Die schnellere Umrüstung der Busflotte der VWG ist ein weiterer Vorschlag für den aktualisie­rten Luftreinha­lteplan. Bisher werden jährlich zehn Bio-Erdgasbuss­e der älteren Bauart durch neue Gasbusse der höchsten Abgasstand­ards (Euro VI) ersetzt, künftig sollen es 20 sein.

Neu ist die Idee, die Zahl

der Dieselfahr­zeuge durch ein spezielles Logistikko­nzept für die Innenstadt zu reduzieren. Hier sei es Ziel, einen Umschlagor­t einzuricht­en, von dem aus die Geschäfte in der Innenstadt nicht mehr mit kleineren Lkw beliefert werden, sondern mit Lastenfahr­rädern oder Elektrofah­rzeugen. Somit würde der Anlieferun­gsverkehr komplett emissionsf­rei ablaufen, meint die Verwaltung. Umfrage unter @ bit.ly/nwz-diesel

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BILD: THOMAS HUSMANN Um bei der Stickoxidb­elastung den Grenzwert für Oldenburg festzulege­n, wird allein auf die Ergebnisse der Messstatio­n am Heiligenge­istwall zurückgegr­iffen.

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