Nordwest-Zeitung

OTB muss langsam ausrollen

Nnvestor will 4porthalle auf Kasernenge­lände abreißen – Tiefgarage und Haus

- VON SUSANNE GLOGER

Die Turnhalle samt Gelände sollten eigentlich verkauft werden. Doch nun rückt der Investor von diesen 8länen ab.

DONNERSCHW­EE – Sieben Jahre dauert der Spaß nun schon. Seit 2010 wird die alte Sporthalle auf dem Gelände der früheren Donnerschw­ee-Karserne vom Oldenburge­r Turnerbund (OTB) und vor allem von dessen Rollsporta­bteilung genutzt. Doch nun hat es sich bald ausgerollt, denn die Parkreside­nz Oldenburg GmbH, die das Kasernenge­lände vermarktet, will auf dem Grundstück der Sporthalle eine Tiefgarage und ein

Wohnhaus bauen; die Garage, weil – wie berichtet– für die Nutzung des ehemaligen Globe-Kinos als Kulturzent­rum Stellplätz­e erforderli­ch sind.

Damit rückt die GmbH von ihrem Plan ab, die vom OTB genutzte Turnhalle und das dazugehöri­ge Grundstück zu verkaufen. Wie die Stadtverwa­ltung auf Nachfrage der P bestätigte, beantragte der Investor stattdesse­n die Aufstellun­g eines vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lanes. Das habe die Parkreside­nz Oldenburg am Mittwoch Oberbürger­meister Jürgen Krogmann mitgeteilt. Die Stadtverwa­ltung habe daraufhin den OTB informiert und auch den Sportaussc­huss unterricht­et, der am Nachmittag tagte.

Die neben dem Globe-Kino liegende Sporthalle wurde

1937 gebaut, ein Anbau stammt aus dem Jahr 1976. Sie entspricht laut Stadt aufgrund fehlender Höhe und Fläche nicht den aktuellen Normen. Bislang sei die Nutzung durch den OTB durch den Eigentümer nur „geduldet“. Für die ehemalige Bundeswehr-Liegenscha­ft liege keine förmliche Baugenehmi­gung vor, für eine zivile Sportnutzu­ng wäre bei einem Eigentümer­wechsel eine Baugenehmi­gung erforderli­ch gewesen. Dann hätten die Vorschrift­en des aktuellen Baurechts mit allen Anforderun­gen an Brandschut­z, Stellplätz­e, Statik und mehr beachtet werden müssen, so die Stadt.

Die Verwaltung hatte die Kosten für Sanierung und Modernisie­rung inklusive energetisc­her Maßnahmen auf

mehr als zwei Millionen Euro geschätzt (zuzüglich der Kosten für den Ankauf der Halle und des Grundstück­s) und daher den Erwerb und die Sanierung als unwirtscha­ftlich angesehen. Zumal es weiterhin Nutzungsei­nschränkun­gen gegeben hätte. Um dem Bedarf für den Schulsport gerecht zu werden, hat sich die Stadt entschiede­n, die Sporthalle Flötenteic­h um eine normgerech­te Zweifeld-Halle zu erweitern (P berichtete).

Die Zeit, die das vom Investor beantragte Bauleitpla­nverfahren in Anspruch nehmen wird, will die Stadtverwa­ltung, so sagt sie, nun nutzen, um im Gespräch mit dem Oldenburge­r Turnerbund nach alternativ­en Lösungen zur Abdeckung des Vereinsbed­arfs zu suchen.

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ARCHIVBILD: KAI NIEMANN Großer Spaß auf kleinen Rollen: Die OTB-Rollsporta­bteilung nutzt die alte Halle seit sieben Jahren.

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