Turbo-Abi für Hochbegabte
Große Koalition in Hannover will leistungsstarke Schüler fördern
Grundschulleiter sollen besser bezahlt werden. Mehr Flexibilität will die neue Landesregierung bei der Einschulung.
HANNOVER – Niedersachsen öffnet wieder die Tür für ein Turbo-Abitur. Zwar bleibt es grundsätzlich bei der Hochschulreife nach 13 Schuljahren, aber im neuen Koalitionsvertrag wollen SPD und CDU prüfen, „wie besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler auf einen schnellen Weg zum Abitur geführt werden können“. Ob der Weg über Schnellläuferklassen geht, ist noch unklar. Grundsätzlich aber sollen „die bestehenden Hochbegabungsverbünde weiterentwickelt werden“.
Mehr Flexibilität plant die neue Landesregierung auch für die Erstklässler. „Der Einschulungsstichtag soll flexibilisiert werden. Die Einschulung kann so pädagogisch sinnvoller an den Entwicklungsstand des Kindes angepasst werden“, lautet die Vereinbarung. Bisher lautete die recht starre Regelung: „Alle
Kinder, die bis zum 30. September des Einschulungsjahres das 6. Lebensjahr vollenden werden, sind schulpflichtig.“
Eine erhebliche Entlastung sieht die Große Koalition für ältere Lehrer im Rahmen einer „neuen Arbeitszeitverordnung“vor. Darin erhalten „Lehrkräfte über 55 Jahre“in jedem Fall „eine zusätzliche Entlastung“. Bisher profitierten erst über 60-jährige Pädagogen von einer Schulstunde weniger. Auch finanziell stehen Verbesserungen ins Haus. So soll an Grundschulen „in einem ersten Schritt“die Besoldung von Schulleitungen „auf mindestens A 13 angehoben werden“. Für die anderen Lehrkräfte soll die Besoldung ebenfalls ansteigen – in einem „Stufenplan“.
Radikale Einschnitte kommen auf die Landesschulbehörde zu, die in den letzten Jahren stark in der Kritik stand – erst zuletzt wegen der chaotischen Abordnung von Gymnasiallehrern an Grundschulen. Die Behörde wird jetzt „neu organisiert“und „serviceorientiert weiterentwickelt“. Aufgaben sollen zugleich in die Regionen abgegeben werden.