„ort-Jury: „Die sagen das wirklich“
6n „I bims“kommt man 2017 nicht vorbei – „Vong“erobert die sozialen Netzwerke
In den Top 10, die aus 30 Begriffen online gewählt wurden, war der Ausdruck „geht fit“(läuft, passt) Spitzenreiter. 0ie Jury entschied sich dennoch für „ich bin’s“.
MÜNCHEN – Das „Jugendwort des Jahres“ist auch 2017 für die meisten Menschen erklärungsbedürftig. „I bims“bedeutet so viel wie „ich bin“oder „ich bin’s“und steht für ein ganzes Sprachphänomen. Die sogenannte „Vong“-Sprache erobert seit Monaten die sozialen Netzwerke.
Die Kunstsprache „Vong“lebt von Wortspielen. Sie verkürzt Sätze und nimmt Fehler im Netz auf die Schippe. Ähnlich beliebt wie „I bims“sind die Worte „vong ... her“, die eine eher überflüssige Information an ein Wort heften. Ein Beispiel: „Das Wetter ist schön vong Sonne her.“Die Artikel „ein“und „eine“werden in diesem Slang durch die Ziffer 1 ersetzt. Auch auf den Schulhöfen der Republik fragen sich also immer mehr Jugendliche: „Was ist das für 1 Life?“
Auf diesen Trend hat die die 20-köpfige Jury des Langenscheidt-Verlags mit ihrer Kür des Zweiteilers am Freitag in München reagiert. „,I bims’ ist ein Wort – da fühlen sich die Jugendlichen auch repräsentiert“, sagt Jury-Mitglied Das Jugendwort des Jahres „I bims" steht in Berlin auf einem Bildschirm.
David Berger und stellt fest: „Die sagen das wirklich.“Man habe es zwar vielleicht schon zu oft gehört, doch man komme 2017 einfach nicht daran vorbei. In den Top 10, die aus 30 Begriffen online gewählt wurden und der Jury vorlagen, waren auch „napflixen“(ein Nickerchen machen und dabei einen Film laufen lassen), „Noicemail“(nervige Sprachnachricht), „schatzlos“(single) und „unlügbar“(definitiv, unbestritten). Spitzenreiter war der Ausdruck „geht fit“(läuft, passt).
„Geht fit“war der Jury aus Youtubern und Bloggern aber
zu langweilig und regional. Der Begriff sei nicht so verbreitet, sagt der 19 Jahre alte Berger.
Einfach mal „fly sein“: Das Jugendwort 2016 hatte für Schulterzucken und Stirnrunzeln gesorgt – so wie viele zuvor. Nur die wenigsten konnten etwas mit dem Begriff aus der Hip-Hop-Szene anfangen, der so viel bedeutet, wie jemand oder etwas „geht besonders ab“.
Die Wahl, die seit mittlerweile zehn Jahren zeigen soll, wie junge Menschen von heute sprechen, sei häufig an der Realität vorbeigegangen, sagt
Sprachwissenschaftler Nils Uwe Bahlo von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
„Die Kritik, die in den letzten Jahren aufgekommen ist, die wollten wir ein Stück weit auch unterbinden“, sagt Schüler und Juror Elias Elminger (18), der die Worte „I bims“selbst nutzt. Jury-Kollegin und Bloggerin Livia Kerp ist sich sicher: „Jeder sagt das – egal, ob Jung oder Alt.“Doch manche User erklären die „Vong“-Nutzung spätestens ab dem Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch für eigentlich out.
Bei Twitter sorgt die Kür des Jugendworts für die ein oder andere ungewöhnliche Wortmeldung. So schreibt das Bundesumweltministerium (BMUB) im Kurznachrichtendienst Twitter: „Hallo, i bims, das BMUB, nicestes Ministerium vong Umweltfreundlichkeit her.“
Ein Video unter: www.bit.ly/ nwz-jugendwort Trennung:
DJennifer Hudson
er Sommerhit „Despacito“von LUIS FONSI und DADDY YANKEE ist der große Sieger bei der Vergabe der diesjährigen LatinoGrammys. In der US-Wüstenmetropole Las Vegas bekam das Stück gleich vier Preise, darunter den für das beste Lied und die beste Aufnahme.