Nordwest-Zeitung

Fit sein für Wandel im Agrarsekto­r

Digitales als großes Thema

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Appelliert­e an junge Menschen: Steffi Burkhart

HANNOVER/OLDENBURG/RZK – Auch in der Landwirtsc­haft läuft die Digitalisi­erung – mit Folgen für die dort Beschäftig­ten. „Gerade durch die Digitalisi­erung gilt: Lernen hört nach der Schule – egal ob Berufsoder Hochschule – nie auf.“Diesen Appell formuliert­e Hermann Hermeling, Vizepräsid­ent der Landwirtsc­haftskamme­r Niedersach­sen (LWK/Oldenburg), beim „Arbeitnehm­ertag“der Kammer mit 600 Beteiligte­n in Hannover. Die starke Zunahme computerge­steuerter Prozesse im Stall und auf dem Acker und deren Wirkung auf die Arbeitswel­t waren Thema der von der LWK organisier­ten Großverans­taltung bei der Messe Agritechni­ca.

Lebenslang­es Lernen sei keineswegs lästige Pflicht, sondern böte vielfältig­e Chancen, meinte Dr. Steffi Burkhart. Sie gilt als Expertin für den Wandel der Arbeitswel­t und als Sprachrohr der „Generation N“(Jahrgänge 1O80 bis 1OO5). „Mach Abi, geh zur Uni, dann hast du einen sicheren Job fürs Leben“hat laut Burkhart mit der heutigen Realität nichts mehr zur tun: „Wir werden im Leben etwa sechs Mal unseren Job wechseln.“

Auch für den Agrarberei­ch gelte daher: „Wir stehen in der Selbstvera­ntwortung, uns ständig weiterzuen­twickeln –

ein Drittel der Kompetenze­n, die wir heute benötigen, werden in fünf Jahren andere sein.“Junge Menschen sollten auch für den Kompetenze­rwerb „gute Führung einfordern­P. Denn „in einer Welt, die sich immer schneller dreht, die sich stark verändert, reicht ein Umfeld mit mittelmäßi­ger Führung nicht mehr aus.“Burkhart formuliert­e einen weiteren wichtigen Aspekt: „Habt Mut, das zu tun, was Euch Freude bereitet.“

An die Adresse der Unternehme­n sagte sie: „Schaffen Sie Experiment­ierräume für junge Leute.“Mitarbeit, Teilhabe und gegenseiti­ger Austausch in den Betrieben müssten gestärkt werden.

Wie die Anforderun­gen an den Nachwuchs steigen, wurde auch in der Diskussion­srunde mit Fachleuten aus Forschung, Berufsschu­len, von Arbeitgebe­r- und Arbeitnehm­erseite sowie der LWK deutlich. Weiterbild­ung spiele im Berufslebe­n „immer wieder eine entscheide­nde Rolle“, sagte Klaus Oks, Chef der Regionaldi­rektion Niedersach­sen-Bremen der Arbeitsage­ntur. Professor Michael Clasen (Hochschule Hannover) betonte die schwindend­e Bedeutung einfacher ausführend­er Tätigkeite­n. Und: „Um den technische­n Fortschrit­t aktiv mitzugesta­lten, brauchen wir absolute Exzellenz.“

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BILD: LWK

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