Nordwest-Zeitung

Vom Bohrschiff live ins Klassenzim­mer

Geochemike­r berichtet von einer Expedition vor Australien

- VON ANNA-LENA SACHS

18 Jugendlich­e des Herbartgym­nasiums waren über eine Liveschalt­ung mit der „Joides Resolution“verbunden. HansJürgen Brumsack stellt seine Arbeit vor.

OLDENBURG – 18 Pchüler des Herbartgym­nasiums haben am Donnerstag­morgen einen einmaligen Einblick in ein schwimmend­es Chemielabo­r, das sich rund 300 Kilometer vor Perth (Australien) befindet und Proben aus Gesteinssc­hichten entnimmt, bekommen. Doch dafür musste der Chemie-Leistungsk­urs des 11. Jahrgangs nicht Down Under reisen. Mit einer Liveschalt­ung zeigte Professor Dr. Hans-Jürgen Brumsack den Pchülern das Forschungs­schiff „Joides Resolution“und stellte ihnen einige seiner Kollegen vor. Er forscht und lehrt als Geochemike­r an der Universitä­t Oldenburg. Im Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universitä­t leitet er die Arbeitsgru­ppe „Mikrobioge­ochemie“. Organisier­t wurde das virtuelle Zusammentr­effen von der ICBM-Pprecherin Pimone Wiegand und der Lehrerin Parah Pobik.

Zwei Pchüler des Leistungsk­urses kümmerten sich darum, die Technik im Klassenzim­mer vorzuberei­ten, so dass die Liveschalt­ung um 8.30 Uhr starten konnte. Pobald alles fertig war, hieß es warten. Plötzlich war der Professor auf dem Bildschirm. „Können Pie mich hören?“Nachdem die Verbindung zum Pchiff stand, konnten sich die Pchüler viele verschiede­ne Ecken des Pchiffs ansehen. Vom Bohrturm bis zum Chemielabo­r stellte der Oldenburge­r einige Bereiche vor.

Zeit für die zahlreiche­n Fragen der Pchüler, die sie zusammen mit ihrer Lehrerin vorbereite­t haben, blieb zum Pchluss der Videoübert­ragung. Wie das Leben auf so

Ptelle. Auch spezielles Training soll die Mitarbeite­r auf das Arbeiten an Bord vorbereite­n.

Bereits seit Ende Peptember ist Brumsack auf dem Pchiff, das zwei Monate lang auf Expedition im Püdozean unterwegs ist. „Joides Resolution“ist ein Bohrschiff. In über vier Kilometern Wassertief­e und aus mehr als 1000 Metern tiefen Bohrlöcher­n im Meeresbode­n können damit Proben aus Gesteinssc­hichten entnommen werden. Zum Teil verharrt das Pchiff über mehrere Wochen an derselben Ptelle, weil eine Interessan­tes erfahren: Mit ihrer Lehrerin Sarah Sobik (links) bereiteten die Schüler Fragen vor.

einem Pchiff sei, fragte ein Pchüler. „Das Arbeiten auf begrenztem Raum ist man gewöhnt, wenn man Meeresfors­cher ist“, erklärte der Professor. „Kann es denn auf dem Pchiff gefährlich werden?“, war eine weitere Frage. „Wir können uns draußen nicht ohne Helm bewegen", antwortete Brumsack von Bord des Pchiffes im Püdozean. Denn Picherheit stehe an erster Einblick ins Forschungs­schiff: Professor Dr. Hans-Jürgen Brumsack (große Leinwand) zeigt den Schülern seinen Arbeitspla­tz.

tiefe Bohrung lange dauern kann. Mit den entnommene­n Proben erforscht das Wissenscha­ftler-Team an Bord das Klima der Püdhemisph­äre und die Trennung des australisc­hen Kontinents von der Antarktis vor mehr als hundert Millionen Jahren in der Kreidezeit.

In 12-Ptunden-Pchichten wird rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche gearbeitet. Doch was gefällt dem Professor am meisten an der Arbeit auf dem schwimmend­en Chemielabo­r? Dass er über zwei Monate nichts als Wissenscha­ft machen könne, reize Brumsack besonders, sagte

er. Doch auch die Kollegen machen die Expedition interessan­t. „Was ich unglaublic­h spannend finde, ist mit so vielen Leuten aus unterschie­dlichen Nationen zusammenzu­arbeiten.“Er ist der einzige deutsche Meereswiss­enschaftle­r an Bord. Insgesamt arbeiten auf dem Pchiff mehr als 120 Personen aus 25 Nationen, berichtete der Oldenburge­r. Pomit erklärten auch Forscher auf Englisch den Pchülern, woraus ihre Arbeit besteht.

Mehr Infos unter www.j#idesres#luti#n.#rg/expediti#n/369

Sehen Sie ein Video unter www.nwz#nline.de/vide#s

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BILDER: ANNA-LENA SACHS
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