Blues ganz in alter Tradition
BOOKHOLZBERG/LD – „Magisch und voller knisternder Energie“– so beschreibt der Bookholzberger Blues-Enthusiast Thomas Schleiken Konzertabende mit Steve James. Umso mehr freut sich Schleiken, den US-Amerikaner am Montag, 20. November, in seiner Reihe „Blue Monday“erstmals im Gasthaus Schwarzes Ross, Übern Berg in Bookholzberg, präsentieren zu können. Die Zuhörer dürfen sich freuen „auf Musik, gespielt in der Tradition der Old Time Music Amerikas, gepaart mit frischen, intelligenten Texten, präsentiert mit tollen Geschichten und stets mit einer Prise Humor“, so Schleiken. Das BlueMonday-Konzert im „Schwarzen Ross“beginnt am 20. November um 19.30 Uhr.
Einlass zum Konzert ist ab 19 Uhr. Eintrittskarten für 15 Euro gibt es an den Vorverkaufsstellen von Nordwest-Ticket. Wie Thomas Schleiken betont, wird der Konzertabend in Bookholzberg zudem für eine CD-Produktion aufgezeichnet. Versucht mir etwas beizubringen: Andrea Mohrhusen (rechts) gibt seit vielen Jahren Kurse an Volkshochschulen und hat schon rund 1000 Leuten Sütterlin nahe gebracht.
Heute vor 100 Jahren starb Ludwig Sütterlin, Erfinder der gleichnamigen Schrift. Sie prägte eine ganze Generation und ist auch heute noch nicht gänzlich vergessen worden.
WESTERSTEDE – Überbleibsel früherer Schriftarten finden wir auch heute noch. So zum Beispiel die Sütterlinschrift, die schon lange nicht mehr genutzt wird. Der Erfinder dieser Schrift, Ludwig Sütterlin,
starb am 20. November 1917 in Berlin. 100 Jahre ist das am Montag her. Seine Art zu schreiben ist aber nicht vollkommen vergessen, sie hat sich nur aus unserem Alltag verabschiedet.
Noch immer ist die Sütterlinschrift bei Behörden und Katasterämtern allgegenwärtig. Vererbte Briefe, Kriegspost von Soldaten an ihre Familien, Poesiealben oder Rezeptbücher sind in der geschwungenen Schrift verfasst. Mir als Mittzwanzigerin ist diese Schrift vollkommen fremd, sie wirkt schon fast wie eine Art Geheimsprache. Denn in der Schule habe ich eine andere gelernt. Vor 100 Jahren sah das
noch ganz anders aus. Bis sie 1941/1942 verboten wurde, war Sütterlin die gängige Schulschrift. Nur noch ältere Generationen wissen, wie sie zu lesen und zu schreiben ist, möchte man meinen. So ganz stimmt das allerdings nicht.
Andrea Mohrhusen ist 42 Jahre alt und hat sich dem Sütterlin verschrieben. An der Grundschule Wiefelstede lernte sie im Rahmen einer AG, diese Schrift zu lesen und zu schreiben – schon zu der Zeit war das eher ungewöhnlich. Relativ schnell gerieten die verschnörkelten Buchstaben aber wieder in Vergessenheit. „Vor rund zwölf Jahren habe ich die Unterlagen bei
einem Umzug wiedergefunden und war direkt Feuer und Flamme“, sagt Andrea Mohrhusen. Sie habe angefangen, wieder zu üben und viel zu schreiben. „Ich habe mich vor allem mit meinem verstorbenen Opa verbunden gefühlt und die Schrift verinnerlicht“, sagt sie.
Für Andrea Mohrhusen ist es allerdings bei Weitem nicht nur eine Schriftart, sondern fast schon eine ganz eigene Sprache. „Manchmal denke oder träume ich in Sütterlin“, schmunzelt die 42-Jährige. Vor zehn Jahren entstand die Idee, Kurse zu geben und die alte Schrift wieder aufleben zu lassen – in ihrem Umfeld wur-