Rs che u gekl rt
Dr. Gerd Pommer, hoch dosierte Cortisonbehandlung ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Auch die durchblutungsfördernden Maßnahmen sind nur gelegentlich erfolgreich. Es gibt erfreulicherweise Spontanbesserungen, die sofern gleichzeitig eine Behandlung durchgeführt wird, als Therapieerfolg gewertet wird. Bislang sind aber nahezu alle Behandlungsverfahren (Tinnitrack, adaptive Neuromodulation, Softlaser, Stromstöße über eine Elektrode) immer dann, wenn sie in einer wissenschaftlichen Studie geprüft wurden, durchgefallen, selbst wenn es Krankenkassen gibt, die diese Verfahren ihren Versicherten empfehlen oder empfohlen haben.
Der Leidensdruck der Menschen ist oft so hoch, dass sie bereit sind, auch für ungeprüfte Methoden sehr viel Geld zu investieren. Einen nachweisbaren Erfolg kann lediglich die Verhaltenstherapie für sich in Anspruch nehmen. Es handelt sich um eine Kombination von Verhaltenstherapie mit Entspannungsübungen und einem Hörtraining. Diese Maßnahmen werden in speziellen Tinnituszentren angeboten.
Leider sind die Folgen dieser Krankheit oft schwerwiegend. Es kommt nicht selten zu Depressionen, Schlafstörungen, Angstzuständen, manchmal auch zu frühzeitiger Arbeitsunfähigkeit.
Bedauerlich ist, dass die Betroffenen in der Hoffnung auf Erleichterung nicht selten viel Geld für vollkommen ungesicherte Verfahren ausgeben, mit Ergebnissen, die weit hinter den Versprechungen zurück bleiben. Eine kausale Therapie ist leider noch nicht in erkennbare Nähe gerückt, da die Ursachen dieser Störung des Gehörs noch nicht vollständig verstanden sind.